Dr. Burmeister, Niedersachsen: Herr Präsident!
Liebe Versammlung! Es ist durchaus richtig - darauf hat Herr Professor Hoppe
mit Recht hingewiesen -, dass wir hier keine Weiterbildungsdebatte eröffnen
wollen. Dennoch meine ich, dass das Referat von Frau Goesmann Unmut ausgelöst
hat. Diesen Unmut kann man auch begründen. Mich persönlich stört, wenn die
Vizepräsidentin ihr Thema hundertprozentig bearbeitet, aber nach außen das
Signal gegeben wird, dass es nur die Hausärzte sind, die sich engagiert um die
Kinder- und Jugendgesundheit kümmern. Dagegen möchte ich mich verwahren.
(Beifall)
Wenn man es in dieser epischen Breite darstellt, kann diese
Gefahr durchaus entstehen.
Zur Untermauerung der These halte ich eine reine
Fallzahldarstellung, wie sie vorgetragen wurde - soundso viel Tausend Kinder
sehen die Hausärzte, soundso viel Tausend Kinder die Kinderärzte -, für nicht
geeignet. Es könnte durchaus sein, dass die Kinder mit dem Schnupfen zum
Hausarzt gehen und die Kinder mit der Mukoviszidose zum Kinderarzt. Zumindest
zum Schluss der Ausführungen hätte ich mir als Abrundung ein Signal, das auch
die Presse aufnimmt, gewünscht, dass sich alle Fachgruppen engagiert um die
Kinder und die Kindergesundheit kümmern. Es gibt auch Fachgruppen, die
operieren kleine Kinder sogar, nehmen sie als Belegarzt tagelang in ihre Obhut
und versorgen sie mit hohem Engagement. Auch das gehört hier einmal gesagt.
(Beifall)
Auf die Schwierigkeiten einer qualitätsgesicherten und
strukturierten Weiterbildung im Fach Pädiatrie wurde bereits von anderen
Kollegen eingegangen; das möchte ich hier nicht aufwärmen.
Als Hals-Nasen-Ohren-Arzt möchte ich auf die Früherkennung
kindlicher Hörstörungen hinweisen. Ich bitte Sie um Unterstützung, wenn von
Ihrer Ärztekammer oder auch von den Universitätsklinikzentren ausgehend das
Hörscreening der oto-akustischen Emission gefördert wird. Ich bitte Sie, auch
das Feld zu beackern, bei dem es bei Kindern um den Verdacht auf Hörstörung,
Stottern, Sprachschwierigkeiten geht, was wir vermehrt auch im Zusammenhang mit
der sozialen Verwahrlosung erleben.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank. - Als nächste Rednerin Frau Ebert-Englert aus Niedersachsen.
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