Dr. von der Damerau-Dambrowski, Niedersachsen:
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr verehrte Kolleginnen! Geehrte Kollegen!
Ihnen, Herr Dr. Koch, ganz herzlichen Dank für die viele Arbeit, die Sie für
uns getan haben. Wir haben Ihnen sehr aufmerksam zugehört; man hörte vorhin
eine Stecknadel fallen. Sie haben am Schluss Ihrer Ausführungen eines ganz klar
gemacht: Das, was wir bereits ausgiebig und wirklich hart und fair diskutiert
und in Rostock beschlossen haben, können wir durchaus beibehalten. Das ist überhaupt
kein Problem; wir müssen es nur wollen.
(Beifall)
Das ist das eine. Das Zweite ist: Ein Arzt, der - Sie haben es
erwähnt - vom Ausland nach Deutschland migriert - bisher übrigens eine
verschwindend geringe Zahl -, muss hier daraufhin geprüft werden, ob er mehr
Kardiologe ist, ob er mehr ein Allgemeinarzt neuer Art ist. Er wird
entsprechend eingruppiert und hat selbstverständlich das Recht, hier zu
arbeiten.
Drittens. Es gibt bereits jetzt in Deutschland Fachgruppen und
Spezialisten in der internen Medizin, die in anderen Ländern Europas so nicht
vorkommen und deshalb gar nicht migrieren könnten. Sie hätten große Probleme.
Auch hier besteht längst Handlungsbedarf. Es ist also kein spezifisches Problem
dieser neuen Regelung - wenn ich recht habe, Herr Koch, wenn Sie das auch so sehen.
Es wird immer gesagt: Wir brauchen diesen Arzt. Ich habe mir
das frisch gedruckte "Deutsche Ärzteblatt" zur Hand genommen und die
Stellenanzeigen durchgeschaut. Es wird nicht ein einziger Chefarzt Allgemein
gesucht, ein Chefarzt Spezialist. Es werden vier Oberärzte Allgemein für
Kurkliniken gesucht, aber 33 Spezialisten-Oberärzte in der Inneren Medizin. Was
geschieht mit den Kollegen, die jetzt diese Weiterbildung machen? Sie werden
sie zu Ende führen; das ist völlig klar. Da rührt sich nichts. Aber was soll
mit denen, die in Zukunft kommen, geschehen, wenn sie fertig sind? Sollen sie
alt und grau werden auf dieser Stelle? Werden sie entlassen?
Diese Frage stelle ich an Sie. Wir tragen Verantwortung für
diese Kollegen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank.
- Der nächste Redner ist das Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung Ulrich Weigeldt. Er ist geladener Gast. Er ist deswegen
jederzeit redeberechtigt. Bitte schön.
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