Weigeldt, geladener Gast: Herr Präsident! Meine
sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen! Als langjähriger Delegierter weiß ich,
dass der Ärztetag es nicht liebt, wenn er Aufforderungen oder Empfehlungen
entgegennehmen soll. Deshalb bitte ich mir nachzusehen, wenn ich den Beschluss
der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 14. Mai,
den ich Ihnen mitteilen möchte, insofern etwas abändere, indem ich das
Aufforderungsverb entfallen lasse.
Jedenfalls ist der Beschluss gefasst worden, darauf
hinzuwirken, zur Sicherung einer ausreichenden wohnortnahen hausärztlichen Versorgung
durch Fachärzte für Innere und Allgemeinmedizin die Schaffung eines
Allgemeininternisten abzulehnen. Ich darf Ihnen kurz die wesentlichen Gründe
darstellen, die zu diesem Beschluss geführt haben, der mit sehr großer Mehrheit
gefasst wurde.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hatte seinerzeit auch
die Beschlüsse von Rostock unterstützt und deren Umsetzung mitgetragen, gerade
um die Einheitlichkeit der hausärztlichen Versorgung zu stärken und diese
ursächliche Problematik der mehrfachen Hausarztqualifikationen zu beenden.
In dieser Debatte wurde die Befürchtung deutlich formuliert,
dass sich die Beschränkung auf die Klinik für diesen Facharzt für Innere
Medizin auf Dauer sicherlich nicht halten lässt. Wir haben bestimmte
Erfahrungen mit der Frage der berufsrechtlichen Einschränkung und dem
Grundgesetz. Ich darf an das Großgeräteproblem erinnern. Wir haben die Sorge,
dass die einheitliche Hausarztqualifikation wieder aufgelöst wird.
Die Vertreterversammlung hielt dies für ein unglückliches
Signal an die nachwachsende Generation von Vertragsärztinnen und -ärzten, wobei
man sagen muss: Wahrscheinlich werden wir weniger Bärte sehen, denn es sind
deutlich mehr Ärztinnen in dem Weiterbildungsgang zu finden. Sie werden die
Medizin stärker prägen.
Ich glaube, dass auch die Verlässlichkeit ein wesentlicher
Begriff für die Weiterbildung und die Ausbildung von jungen Ärztinnen und
Ärzten ist. Sie müssen wissen, worauf sie sich einlassen, und nicht Sorge
haben, dass sich alle paar Jahre etwas ändert.
Danke für die Aufmerksamkeit.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Weigeldt. - Der nächste Redner ist Herr Kollege Hoffert aus Berlin.
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