TOP IV: (Muster-)Weiterbildungsordnung

Donnerstag, 17. Mai 2007, Nachmittagssitzung

Weigeldt, geladener Gast: Herr Präsident! Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen! Als langjähriger Delegierter weiß ich, dass der Ärztetag es nicht liebt, wenn er Aufforderungen oder Empfehlungen entgegennehmen soll. Deshalb bitte ich mir nachzusehen, wenn ich den Beschluss der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 14. Mai, den ich Ihnen mitteilen möchte, insofern etwas abändere, indem ich das Aufforderungsverb entfallen lasse.

Jedenfalls ist der Beschluss gefasst worden, darauf hinzuwirken, zur Sicherung einer ausreichenden wohnortnahen hausärztlichen Versorgung durch Fachärzte für Innere und Allgemeinmedizin die Schaffung eines Allgemeininternisten abzulehnen. Ich darf Ihnen kurz die wesentlichen Gründe darstellen, die zu diesem Beschluss geführt haben, der mit sehr großer Mehrheit gefasst wurde.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hatte seinerzeit auch die Beschlüsse von Rostock unterstützt und deren Umsetzung mitgetragen, gerade um die Einheitlichkeit der hausärztlichen Versorgung zu stärken und diese ursächliche Problematik der mehrfachen Hausarztqualifikationen zu beenden.

In dieser Debatte wurde die Befürchtung deutlich formuliert, dass sich die Beschränkung auf die Klinik für diesen Facharzt für Innere Medizin auf Dauer sicherlich nicht halten lässt. Wir haben bestimmte Erfahrungen mit der Frage der berufsrechtlichen Einschränkung und dem Grundgesetz. Ich darf an das Großgeräteproblem erinnern. Wir haben die Sorge, dass die einheitliche Hausarztqualifikation wieder aufgelöst wird.

Die Vertreterversammlung hielt dies für ein unglückliches Signal an die nachwachsende Generation von Vertragsärztinnen und -ärzten, wobei man sagen muss: Wahrscheinlich werden wir weniger Bärte sehen, denn es sind deutlich mehr Ärztinnen in dem Weiterbildungsgang zu finden. Sie werden die Medizin stärker prägen.

Ich glaube, dass auch die Verlässlichkeit ein wesentlicher Begriff für die Weiterbildung und die Ausbildung von jungen Ärztinnen und Ärzten ist. Sie müssen wissen, worauf sie sich einlassen, und nicht Sorge haben, dass sich alle paar Jahre etwas ändert.

Danke für die Aufmerksamkeit.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Weigeldt. - Der nächste Redner ist Herr Kollege Hoffert aus Berlin.

© Bundesärztekammer 2007