TOP IV: (Muster-)Weiterbildungsordnung

Donnerstag, 17. Mai 2007, Nachmittagssitzung

Dr. Mayer, Bayern: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wollen Sie wieder katholisch werden nach der Reformation in Rostock bzw. Köln? Herr Montgomery, Ihnen bietet sich das Mandat des Fürstbischofs oder gar des Kardinals an, nachdem Sie in vielen Anträgen genannt sind, die die Anträge des Vorstands flankieren. Sie zitieren ja gern die Literatur. "Vor Tische las man es anders", so Wallenstein. Ich erinnere an Ihre Position und Argumentation in Rostock. Wir haben das nicht vergessen.

Meine Damen und Herren, ich habe das Gefühl, dass die Frage der Inkompatibilität mit dem EU-Recht nur ein Vorwand ist. Schon bevor ich die Einladung mit der Tagesordnung erhielt, schwante mir etwas. Ich war nicht überrascht, als dieser Tagesordnungspunkt, den wir jetzt behandeln, in der Einladung stand.

Jetzt ein Blick zurück in die Historie und ein Blick auf den BDI und Herrn Koch. Wie wurde Herr Koch angegriffen! Er wolle als Internist den Allgemeininternisten abschaffen, die Innere Medizin als Mutter der Medizin. Geht man so mit einer Mutter um?

Manche Ordinarien für Innere Medizin ließen sich in der "Deutschen Medizinischen Wochenschrift" vor den Karren des BDI spannen, um den Allgemeininternisten zu retten.

Meine Damen und Herren, nennen Sie mir einen internistischen Chefarzt ohne Schwerpunkt!

(Zuruf: Hier!)

Wohin gehen Sie, wenn Sie das Herz plagt? Gehen Sie zum Allgemeininternisten oder gehen Sie zum Kardiologen?

(Zurufe)

Ihre durch das Internet aufgeklärten Patienten werden, wenn sie eine Überweisung haben wollen, weil sie Magenprobleme haben, sicher nicht eine Überweisung zum Allgemeininternisten haben wollen, sondern sie verlangen eine
Überweisung zum Gastroenterologen.

Meine Damen und Herren, es ändern sich die Zeiten. Schaffen Sie kein EU-kompatibles Phantom, erhalten Sie den Status quo, lehnen Sie die Anträge ab, die den Status quo verändern wollen.

Vielen Dank.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Mayer. - Jetzt ist von Frau Kollegin Astrid Blank aus Rheinland-Pfalz der Antrag auf Schluss der Debatte eingegangen. Möchten Sie das Wort ergreifen, Frau Blank? - Bitte schön.

© Bundesärztekammer 2007