Dr. von Römer, Bayern: Herr Präsident! Meine sehr
verehrten Damen und Herren! Ich bin fast schon gerührt, wie sich die
Allgemeinmedizin um den künftigen Internisten sorgt und sich Gedanken macht,
wie es weitergehen könnte. Aber das ist nicht das Thema. Wir machen es uns im
Moment ein bisschen schwer. Wir haben zwei Punkte zu klären. Der eine Punkt ist
der juristische Aspekt, den Herr Koch, wie ich glaube, sehr nüchtern und gut
vorgetragen hat. Wir haben es zunächst auch infrage gestellt, weil wir überall
Informationen bekamen, die ganz unterschiedlich waren. Wir waren zusammen mit
Herrn Dr. Haage vom BMG selbst in Brüssel und haben exakt dieselbe Auskunft
bekommen. Wenn Frau Ministerin Schmidt das anders auslegt, zeigt das eigentlich
nur ihr hohes Maß an Flexibilität. Herr Kötzle, es ist politisch ein
geschickter Schachzug, die Frau Ministerin dazu zu bewegen, sich hier auf diese
Thematik einzulassen.
Wir haben immer darauf hingewiesen: Wir Internisten brauchen
den Facharzt im Krankenhaus. Darauf wurde heute schon mehrfach abgezielt. Wir
beanspruchen für uns dasselbe Selbstbestimmungsrecht, das jeder von Ihnen für
sein Fachgebiet in Anspruch nimmt.
(Beifall)
Wir verfolgen hier nicht nur eigennützige Interessen, sondern
wir werden sehr von unabhängigen Dritten unterstützt. Ich zitiere aus einem
Schreiben der Deutschen Krankenhausgesellschaft vom 27. November 2002:
Insbesondere die geplante Abschaffung des generalistisch-internistischen
Facharztes sowie die starke Zersplitterung in der Chirurgie gehen in eine
völlig falsche Richtung. Sie lassen die stationäre Versorgungsrealität in diesen
Disziplinen außer Acht und hätten dramatische Auswirkungen auf die Struktur der
Krankenhäuser und die Krankenhausplanung der Länder. Des Weiteren wird durch
die Spezialisierung ein Mangel an geeigneten Weiterbildungsplätzen
hervorgerufen, da die notwendige Zahl von Ärzten mit einer entsprechenden
Weiterbildungsbefugnis gar nicht mehr vorhanden sein kann. Weder der Facharzt
für Innere und Allgemeinmedizin noch der Facharzt Innere mit Schwerpunkt sind
in der geplanten Ausgestaltung auf die Leitung einer allgemeininternistischen
Krankenhausabteilung zugeschnitten.
(Beifall)
Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir beantragen den
Facharzt für Innere Medizin, um dieses Defizit zu beseitigen und die Versorgung
der Patienten in den Krankenhäusern zu ermöglichen. Wir bitten um Ihre
Unterstützung.
Wir haben in den Vorgesprächen zusammen mit den
Allgemeinärzten unsere Unterstützung bei der Sicherung und Schaffung von
Weiterbildungsplätzen angeboten. Wir stehen zu diesen Angeboten, denn wir
wollen keinen Krieg. Wir wissen, dass wir unsere Kraft für die
Auseinandersetzung mit der Politik brauchen. Wir brauchen uns alle gemeinsam.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr von Römer. - Die nächste Wortmeldung kommt von Herrn Kollegen
Michaelis aus Thüringen.
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