Wagenknecht, Niedersachsen: Sehr geehrter Herr
Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Um nicht alles zu wiederholen, fasse
ich mich sehr kurz. Ich habe nicht den Eindruck, dass sich die deutsche
Ärzteschaft hinsichtlich dieses Themas artig verhält. Die gemeinsame Erklärung,
die die Bundesärztekammer Anfang Mai dieses Jahres zusammen mit allen
ärztlichen Berufsverbänden abgegeben hat, verbalisiert alles, was in unseren
Köpfen und in unseren Bäuchen grummelt, in einer Deutlichkeit, wie man sie
selten zuvor erlebt hat.
Ich glaube, dass alle mit dem Vorstandsantrag 3 gut leben
können. Dort ist unsere Kritik enthalten, dort ist unsere Sorge niedergelegt.
Die Anforderungen, wie so etwas sinnvoll durchgesetzt werden kann, sind dort
niedergelegt. Dem ist kaum etwas hinzuzufügen.
Das wichtigste Argument für uns alle muss sein: Wer das Bier
bestellt hat, soll auch bitte schön die Zeche zahlen. Ich glaube, dass die
jungen Kollegen, für die ich öfter spreche, obwohl ich auch nicht mehr ganz so
jung bin und seit über 20 Jahren meine Approbation hinter mir habe, die in
den Universitäten nachwachsen, mit Telematik und Elektronik sehr viel
vertrauter sind, als wir es in unseren Praxen und teilweise auch noch in den
Krankenhäusern sind. Ich glaube, wir müssen auch diesen Kollegen ein Signal
geben, dass wir uns mit der Thematik intensiv auseinandergesetzt haben, dass
wir Vor- und Nachteile heftig diskutiert haben und dass wir zu dem klaren
Ergebnis kommen, dass wir, wenn unsere Bedingungen erfüllt worden sind, mit
einer vernünftigen elektronischen Lösung dieser Art leben können. Wir werden
sie dann auch einsetzen können, weil sie praktikabel ist.
Ich muss zugeben: Ich bin noch immer misstrauisch, ob es
gelingt, diese Forderungen durchzusetzen. Ich wünsche es mir sehr. Ich hoffe,
dass wir dem Antrag 3 zustimmen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Wagenknecht. - Als nächster Redner Herr Kollege Windhorst, den ich
nicht vorzustellen brauche.
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