Dr. Wenker, Vorstand der Bundesärztekammer: Sehr
geehrter Herr Präsident Hoppe! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die
elektronische Gesundheitskarte kommt, ob mit oder ohne uns. Viele meiner
Vorredner haben - dafür habe ich großes Verständnis - ihre überaus berechtigten
Sorgen und Forderungen an dieses Telematik-Projekt geäußert; berechtigte Sorgen
vor allem - so habe ich es der Diskussion entnommen - wegen unkalkulierbarer
Eingriffe in eine vertrauensvolle Arzt-Patient-Beziehung und eines fraglos
hohen Zeitaufwands in der Anwendung. Eine berechtigte Forderung lautet auch:
Die Datenhoheit muss weiterhin beim Patienten liegen, dieses Projekt muss einen
erkennbaren Nutzen für die Patientenbehandlung haben, und es muss eine
umfassende und vollständige Vergütung der Telematik-bedingten Kosten geben.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, es gibt nur eine Möglichkeit,
wie die Ärzteschaft ihre berechtigten Forderungen und Sorgen in dieses Projekt
einbringen kann: Wir müssen weiter mit im Boot bleiben, sonst berauben wir uns
selbst der Einflussnahme. In diesem Sinne hat die Kammerversammlung der Ärztekammer
Niedersachsen vor einigen Wochen mit großer Mehrheit eine Resolution
verabschiedet: elektronische Gesundheitskarte - ja, aber mit
konstruktiv-kritischer Begleitung und kontinuierlicher Bewertung der
Modellprojekte.
Ich appelliere an Sie, hier und heute der Realität ins Auge zu
sehen: Das Projekt kommt, besser mit als ohne unseren Sachverstand.
Unterstützen Sie bitte den Antrag 3 des Vorstands der Bundesärztekammer.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön,
Frau Kollegin Wenker. - Die nächste Rednerin ist Frau Kollegin Ende aus Hessen.
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