Dr. Ende, Hessen: Herr Präsident! Liebe
Kolleginnen und Kollegen! Zu keiner Frage auf Deutschen Ärztetagen habe ich
jemals so viele Zuschriften und Anrufe von niedergelassenen Kolleginnen und
Kollegen erhalten wie zur Frage der elektronischen Gesundheitskarte. Diese
Kolleginnen und Kollegen haben mir explizit den Auftrag gegeben, dafür zu
sorgen, dass zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der offenen Fragen, die unter
anderem im Antrag 35 wiederzufinden sind, die elektronische Gesundheitskarte
abgelehnt wird. Von daher bin ich sehr dankbar, dass der Antrag auf
Nichtbefassung oder Nichtabstimmung zurückgenommen wurde. Dafür hätten diese
Kolleginnen und Kollegen sicherlich auch kein Verständnis gehabt.
Ich freue mich, dass es so viele Menschen hier gibt, die
plötzlich so viel Vertrauen in den Dialog mit der Politik haben. Vor einigen
Tagen hat sich das für mich noch völlig anders angehört. Meine Erfahrungen der
letzten Jahre sind auch andere.
(Beifall)
Toll, dass Sie denken, dass ausgerechnet in der Frage der
elektronischen Gesundheitskarte die Politik fröhlich sein wird, wenn wir sagen:
So, wie ihr es machen wollt, gefällt es uns nicht.
Natürlich werden sie sich das anhören, wenn sie uns mit im
Boot haben, und werden dann erklären: Wir haben das abgewogen, es sprach halt
zu viel dagegen. Von daher denke ich, dass wir in dieser Frage ganz klar nicht
fromme Wünsche gegenüber der Politik äußern sollten, sondern klar auf den Tisch
legen sollten: So machen wir es nicht mit.
Ich glaube, dass wir, wenn wir solche Anträge wie den Antrag
35, die deutlich machen, wozu wir im Moment nicht bereit sind, verabschieden,
im Interesse unserer Kolleginnen und Kollegen und im Interesse unserer
Patienten eher in einen Dialog miteinander kommen.
Ich danke Ihnen.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Frau Kollegin Ende. - Jetzt bitte Herr Pickerodt aus Berlin.
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