TOP V: Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

Freitag, 18. Mai 2007, Vormittagssitzung

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Ich rufe den Antrag V-50 auf. Eine Stellungnahme durch Herrn Dr. Koch. Bitte schön.

Dr. Koch, Vorstand der Bundesärztekammer: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Dieser Antrag fordert halbjährliche Gespräche im Rahmen der Weiterbildung und eine zeitnahe Meldung gegenüber den Landesärztekammern. Das wird damit begründet, dass die in der (Muster-)Weiterbildungsordnung geforderten Gespräche nicht regelmäßig dokumentiert werden.

Meine Damen und Herren, wir haben in der (Muster-)Weiterbildungsordnung geschrieben, dass mindestens jährliche Gespräche vorgeschrieben sind. Wir haben Logbücher entwickelt, in welche diese Gespräche eingetragen werden können. Ich denke, man kann noch gar nicht exakt beurteilen, nachdem in den meisten Landesärztekammern die Weiterbildungsordnung erst anderthalb Jahre in Kraft ist, wie die Anwendung und Umsetzung aussieht. Jedenfalls jetzt schon eine Verschulung, einen neuen bürokratischen Aufwand zu entwickeln, halte ich nicht für gerechtfertigt. Ich darf Sie herzlich bitten, den Antrag in dieser Form abzulehnen. Der nächste Antrag fordert einen Abbau der Bürokratie. Wenn wir den Antrag 50 annähmen, wäre das ein glatter Widerspruch.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank. Vielleicht erlauben Sie mir folgende Ergänzung: Je mehr wir die Weiterbildung den Usancen des Studiums anpassen, desto stärker ist die Gefahr, dass die Weiterbildung so sehr integraler Bestandteil des Arztwerdens wird, dass die Approbation hinter die Weiterbildung verlegt wird. Das wollen wir doch auch nicht. Dies nur als kleine Nebenbemerkung.

(Beifall)

Ich frage, ob Herr Lipp den Antrag verteidigen möchte. - Bitte.

Dr. Lipp, Sachsen: Ich möchte nur eine Erklärung geben. Der Antrag kommt aus den Reihen der Weiterbildungsassistenten. Sie haben uns beauftragt, das hier einzubringen. Sie haben natürlich recht: Wenn wir nach anderthalb Jahren noch gar nicht evaluieren können, wie die Ergebnisse aussehen, sollten wir den Antrag zwei Jahre zurückstellen. Dann können wir sehen, ob es eventuell erforderlich wird.

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Soll ich das so verstehen, dass Sie den Antrag auf diesem Ärztetag zurückziehen und auf dem 112. Deutschen Ärztetag damit erneut kommen?

(Dr. Lipp, Sachsen: Zurückziehen!)

- Danke schön. Dann ist der Antrag also zurückgezogen.

(Beifall)

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