TOP V: Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

Freitag, 18. Mai 2007, Vormittagssitzung

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Nunmehr kommen wir zum Antrag V-75. Hier geht es wieder um einen Auftrag für den nächsten Deutschen Ärztetag. Ich habe bereits gesagt: Bei der Menge des Geforderten könnten wir für den Ärztetag eine zweite Woche vorsehen.

(Zuruf)

- Es wird Vorstandsüberweisung beantragt. Wir haben ja sowieso den Tagesordnungspunkt Weiterbildung und den Bericht über die Weiterbildung. Das kann zumindest teilweise dort mit erledigt werden. Spricht jemand gegen den Antrag auf Vorstandsüberweisung? - Bitte, Frau Gitter aus Bremen.

Dr. Gitter, Bremen: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sie haben es bereits erwähnt: Die Weiterbildung ist per Beschluss Thema auf jedem Deutschen Ärztetag. Wir haben vorhin bei den Anträgen hinsichtlich der Evaluation die Vorstandsüberweisung beschlossen. Wenn evaluiert wird - zwei Ärztekammern und Helios haben das ja vorgemacht -, wird es Berichte darüber geben. Dann ist die Forderung eigentlich erfüllt. Dann kann man das mit Qualität füllen. Ich finde, dann ist der richtige Zeitpunkt, sich Gedanken zu machen.

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank. - Wer möchte den Antrag verteidigen? - Bitte, Herr Lindhorst.

PD Dr. Lindhorst, Hessen: Liebe Mitglieder! Da ich Chirurg bin, bin ich leidensfähig, würde Theo Windhorst als Präsident der gastgebenden Kammer sagen. An dieser Stelle mag er es vielleicht nicht so gerne hören, weil wir über andere Themen reden.

Vom Qualitätsbeauftragten des Rhön-Klinikums wurde in der Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen erläutert, dass man am Thema Weiterbildung nicht interessiert ist. Das erinnert mich übrigens an heute. Wie kommt das?

Herr Professor Hansis, der uns dezidiert erklärt hat, dass er allen alles überlässt und mal schaut, was passiert, er müsse sich darum nicht kümmern, steht mit seiner Haltung im glatten Gegensatz zu dem anderen großen Privatisierer, der Gruppe Helios. Ich weiß nicht, ob es der Ärzteschaft guttut, diese Themen, da Ihnen auf der Straße bei den Ärzteprotesten nicht nur die Gehaltsforderungen, sondern auch die Arbeitsbedingungen um die Ohren gehauen wurden, die glasklaren Forderungen, die auf der Straße artikuliert wurden, mit Nichtbefassung, Vorstandsüberweisung oder Ablehnung zu bescheiden. Ich kann das nicht verstehen, zumindest nicht bei den Vertretern des Marburger Bunds, einschließlich des Vorstands der Bundesärztekammer. Mir fehlt das Verständnis, wie Sie Ihr Mandat bekommen haben, wenn ich berücksichtige, was auf der Straße klar und deutlich artikuliert wird.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank. - Zum Antrag 75 hat einer dafür, einer dagegengesprochen. Ein Geschäftsordnungsantrag liegt nicht vor. Ich frage also: Wer möchte dem Antrag 75 zustimmen? - Wer ist dagegen? - Das zählen wir aus. Wir sind uns einig, dass man es so nicht entscheiden kann. Die Beteiligung ist nicht überschwänglich. Ich frage also noch einmal: Wer möchte den Antrag 75 befürworten? - Wer ist dagegen? - Jetzt ist der Antrag angenommen. Herr Dr. Koch wird das mit in die Berichterstattung beim nächsten Mal aufnehmen. Vielleicht kann man es auch gleich bei der Eröffnungsansprache behandeln, weil die Versorgungsrealitäten ja auch Auswirkungen auf die Weiterbildung haben. Das Thema Weiterbildung müsste ja auch für die große Politik von hoher Bedeutung und hohem Interesse sein.

© Bundesärztekammer 2007