Dr. Montgomery: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen
und Kollegen! Ich bin 54 Jahre alt, verheiratet mit einer niedergelassenen
Allgemeinärztin. Ich bin im Hauptberuf Arzt für Radiologie.
Was ich in 2005 und 2006 zusammen mit dem Marburger Bund und
vielen von Ihnen auf die Beine gestellt habe, haben Sie gesehen. Ich will mich
deswegen in meinen zwei Minuten Redezeit mit der Zukunft beschäftigen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir brauchen endlich gemeinsam
ein Programm, wie wir die Zukunft gestalten wollen, wie wir uns unsere Zukunft
als Ärzte vorstellen. Ich habe Ihnen dazu auf dem außerordentlichen Deutschen
Ärztetag letztes Jahr in Berlin ein Zehnpunktepapier vorgelegt. Das muss man
ausarbeiten. Das "Blaue Papier" allein reicht nicht, sondern wir brauchen Aussagen
über Versorgung und Finanzierung.
Wir brauchen zweitens dann ein Konzept, wie man dieses mit
geschickter Öffentlichkeitsarbeit und unterfüttert durch Versorgungsforschung
in die Öffentlichkeit bringt. Wir brauchen drittens - das wird etwas ganz
Entscheidendes sein - endlich eine Strategie, liebe Kolleginnen und Kollegen,
wie wir hinterher den Kampf führen, mit welchen Kampfmitteln.
Ich will Ihnen nur folgendes Beispiel nennen. In der Ärztekammer
Hamburg haben wir eine Patientenzeitschrift entwickelt, die in allen
Wartezimmern ausgelegt werden kann, um die Patienten über die Positionen der
Ärzteschaft zu informieren.
Schließlich, meine Damen und Herren: Wir brauchen wieder das,
was wir in 2006 gespürt haben, nämlich Solidarität untereinander, dass wir
gemeinsam - niedergelassene Ärzte und Krankenhausärzte - auf die Straße
gegangen sind und für unsere Belange demonstriert haben. Das ist ein ganz
entscheidender Faktor: Es muss uns gelingen, wieder gemeinsam diese Dinge zu
bewegen, gemeinsam diese Programme zu entwickeln, sie gemeinsam abzustimmen und
schließlich auch solidarisch zu vertreten.
Deswegen haben wir die große Chance zum zweiten Westfälischen
Frieden hier durch kluge Beschlüsse.
Vielen Dank, meine Damen und Herren.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Vilmar, Wahlleiter: Danke,
Herr Montgomery. - Jetzt Frau Kollegin Stüwe.
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