Dr. Lenhard, Rheinland-Pfalz:
Herr Präsident! Damen und Herren des Präsidiums! Liebe Kollegen und
Kolleginnen! Ich möchte einen Punkt zum "Ulmer Papier" ansprechen, der bisher
noch gar nicht in Erscheinung getreten ist, nämlich die Reform unserer
Gebührenordnung. Ich bedauere sehr, dass Frau Schmidt heute Morgen zu diesem
Thema nichts gesagt hat. Viele von Ihnen wissen vielleicht nicht, welches
Damoklesschwert da auf uns zukommt. Frau Schmidt möchte nämlich eine
Angleichung an den EBM herbeiführen und möchte das EBM-Desaster möglicherweise
auf die GOÄ ausweiten. Ich hätte mir gewünscht, Herr Präsident, dass auch Sie
dazu Stellung nehmen, wie wichtig dieses Thema für unsere Praxen und auch für
die Krankenhäuser ist. Es ist tatsächlich so, dass viele Praxen, aber auch
viele Krankenhäuser durch diese Gebührenordnung querfinanziert werden. Wenn wir
jetzt nicht aufpassen, bekommen wir in zwei oder drei Jahren eine Reform, die
jener entspricht, die die Zahnärzte gerade durchmachen. Das ist sehr
unbefriedigend.
Ich denke, wir haben berechtigte Forderungen. Die letzte
Reform fand vor zwölf Jahren statt. Es geht darum, dass sich in diesem Bereich
pekuniär etwas tut. Es geht aber auch darum, dass die Wertschätzung des Berufs
durch eine ordentliche Gebührenordnung abgebildet wird. Diese Forderung stellen
wir zu Recht und dürfen sie auch stellen.
(Beifall)
Ich möchte Sie bitten, Herr Präsident, der Politik
klarzumachen, dass der Ärztemangel, insbesondere auf dem Lande, auch etwas
damit zu tun hat, in welcher Art und Weise die Wertigkeit unserer Arbeit durch
eine adäquate und gute Gebührenordnung für uns Ärzte abgebildet wird.
Danke schön.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Kollege Lenhard. Sie können sicher sein, dass das Thema
Gebührenordnung bei uns überhaupt nicht vergessen ist. Es gibt ja den Punkt
"Vergütung". Das wird noch ausgebaut werden, und das Thema wird auch noch an
anderer Stelle vorkommen. Aufgrund der Ergebnisse der Studie, die von der
Böckler-Stiftung in Auftrag gegeben wurde, gibt es guten Grund, in der
Öffentlichkeit dazu etwas zu sagen. Das habe ich aber in mehreren Interviews
bereits getan, in den elektronischen Medien und auch in den Printmedien. Die
Ministerin hat es nicht angesprochen. Deswegen bin ich auch nicht darauf eingegangen.
Aber inhaltlich ist das von uns thematisiert. Sie können sich fest darauf
verlassen, dass Sie da in der Bundesärztekammer einen mehr als zuverlässigen
und natürlich auch kompetenten Partner haben.
Die nächste Rednerin ist Frau Dr. Gitter aus Bremen. |