Albrecht, Sachsen:
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrtes Präsidium! Liebe Kolleginnen und
Kollegen! In unserer Landesärztekammer stand dieses Papier schon sehr lange zur
Verfügung. Wir haben ausgiebig darüber diskutiert. Auch in den Ausschüssen ist
darüber diskutiert worden, auch im Ausschuss "Ärzte im Öffentlichen
Gesundheitsdienst" ist sehr heftig darüber diskutiert worden, weil wir in
diesem Papier die Erwähnung der Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes
vermissen. Wo bleiben die Ärzte, die in den Gesundheitsämtern fachkompetent mit
wirklich sehr geringen materiellen Mitteln und unter bescheidenen Bedingungen
ihre kompetente Arbeit leisten? Wer anders als diese Ärzte, die im öffentlichen
Gesundheitsdienst arbeiten, kann kompetente Aussagen treffen zum
Infektionsschutz? Ich möchte hier nur die Stichworte SARS
oder - ganz aktuell - die Pandemieplanung nennen. Wer von den Kollegen wird
denn immer wieder aufgefordert, die Pandemieplanung für die Kommunen zu
erstellen? In allen Plänen wird immer auf den Amtsarzt zurückgegriffen, der eigentlich
zehn-, zwölfmal in den Kommunen vorhanden sein müsste, was aber nie der Fall
ist.
Wir haben einen Entschließungsantrag verfasst, der leider noch
nicht schriftlich zur Verfügung steht. Danach müssen in dieses "Ulmer Papier",
wenn es ein Papier der gesamten deutschen Ärzteschaft sein soll, auch die Ärzte
des öffentlichen Gesundheitsdienstes mit aufgenommen werden.
Mittlerweile steht der öffentliche Gesundheitsdienst fast vor
dem Exitus. Es gibt kaum noch Nachwuchs. Es gibt keine Kollegen mehr, die in
den öffentlichen Gesundheitsdienst gehen wollen. Das hat natürlich auch etwas
mit der Vergütung zu tun, weil wir ja nach Verwaltungstarif bezahlt werden.
Deshalb bitte ich Sie dringend: Stimmen Sie diesem
Entschließungsantrag zu, dass auch die Ärzte des öffentlichen
Gesundheitsdienstes mit aufgenommen werden.
Danke schön.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Frau Kollegin Albrecht. - Als nächster Redner Herr Dr. Schröder aus
Westfalen-Lippe. |