Dr. Schröder, Westfalen-Lippe:
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich begrüße die wiedergewonnene
Fokussierung der deutschen Ärzteschaft auf Patienten, auf Zuwendung und
Fürsorge und auf die im strengen Sinne des Wortes humane Medizin. Das ist heute
Vormittag durch die Preisträger der Paracelsus-Medaille in der entsprechenden
Form deutlich gemacht worden. Das ist auch durch Ihre Erläuterungen, Herr
Präsident, im "Deutschen Ärzteblatt" deutlich geworden. Ich finde es gut, dass
dies nach außen transportiert wird.
Das allein reicht natürlich nicht für das "Ulmer Papier". Dem
"Ulmer Papier" fehlt jede visionäre Kraft. Das "Ulmer Papier" besteht im
Wesentlichen aus rückwärtsgerichteten Betrachtungen, aus Beschlüssen der
Vergangenheit. Ihm fehlt das, was die Ärzteschaft zurzeit dringender denn je
braucht. Wir finden Kommentare zu strittigen sozialpolitischen Themen wie
beispielsweise die beitragsfreie Ehegattenversicherung, die Steuerfinanzierung
der Krankenkassenbeiträge für Kinder. Das sind Fragen, die die Politik
beantworten muss, zu denen die Ärzte natürlich eine Meinung haben können. Aber
es ist problematisch, sich da eindeutig festzulegen.
Aus diesem Grund haben die Antragsteller einen Antrag
vorbereitet, der leider noch nicht vorliegt. Ich bitte um Ihre Unterstützung,
dass dieses Papier eindeutig als innerärztliches Thesenpapier, als
Diskussionspapier und nicht als Dokument für die Parteien oder für die
Öffentlichkeit angesehen wird und dass eine wesentliche Straffung dieses
Papiers erfolgt. Der Prolog kann bleiben. Die sieben Thesen zur Versorgung, die
dunkel hinterlegt sind, können als Thesen bestehen bleiben. Der Rest des
jeweiligen Textes kann schlicht und einfach gestrichen werden.
Das Thema der Finanzierung kann man vielleicht unter Schmerzen
und mit einem zugedrückten Auge akzeptieren, weil die Unterzeichner nicht alle
glücklich damit sind, dass überhaupt eine Positionierung zum Thema Finanzierung
erfolgt.
Ich bitte Sie hiermit herzlich um Unterstützung dieses
Antrags.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön.
- Als nächste Rednerin bitte Frau Kollegin Rommel aus Thüringen. |