Dr. Rommel, Thüringen:
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Diskussion des
"Ulmer Papiers", das eine Bestandsaufnahme der Gegebenheiten im deutschen
Gesundheitswesen und die Positionierung der Ärzteschaft dort darstellen soll,
ist wichtig, vielfältig und zum Glück auch kontrovers; denn Kritik und
Selbstkritik gehören zusammen. Ich danke Herrn Professor Dietrich dafür, dass
er die Selbstkritik in die Diskussion eingeführt hat. Ich glaube, in manchen
Festreden kommt Selbstkritik zu kurz.
Unsere Diskussionen über die wesentlichen Themen des "Ulmer
Papiers" dienen der Optimierung. Aus diesem Grund möchte ich zu meinem Antrag
bezüglich des Punktes 2 "Neue Prioritäten in der Gesundheitsversorgung" und
hier des Unterpunkts "Chronische Erkrankungen erfolgreicher bekämpfen" eine Erläuterung
geben. Es geht auf Seite 15 um das Thema DMP, ein in Hausarztpraxen und
internistischen Praxen umfangreich eingesetztes Instrument zum Case Management.
Im Vergleich zu teilweise kurz und präzise gefassten Themen im "Ulmer Papier"
ist das Thema DMP meiner Meinung nach teilweise überproportional und unsachlich
dargestellt. Es werden Mutmaßungen angestellt, und es wird unterstellt, dass
Einschreibungen geschehen, die nicht sein sollten.
Ich denke, dass die Auswirkungen der DMP auf die Versorgung
der Patienten erst in der Auswertung sind. Die ersten Ergebnisse stellen sich
nicht unbedingt negativ dar, sondern sie implizieren eine Anregung zur
Weiterentwicklung dieses Konzepts im Sinne der besseren Behandlung des
zunehmenden Teils der multimorbiden Patienten. Das ist eine klare
Positionierung zur evidenzbasierten Medizin und der daraus folgenden
Versorgungsforschung.
Danke schön.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Frau Rommel. - Als nächster Redner Herr Kollege Lipp aus Sachsen. |