Dr. Roth-Sackenheim,
Rheinland-Pfalz: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte
Kolleginnen und Kollegen! Ich habe den Antrag 35 zum "Ulmer Papier" gestellt.
Ich möchte gern bei Teil A.2 einen Spiegelstrich einfügen. Das ist der Punkt,
der sich mit neuen Prioritäten zum Abbau von Unterversorgung beschäftigt. Mir
geht es insbesondere um die Unterversorgung bei neuropsychiatrischen und
psychosomatischen Krankheiten. Hier ist die Unterversorgung auch in unserem
reichen Land am größten. Das wird dadurch deutlich, dass wir bei den
psychischen Erkrankungen den höchsten Anstieg an AU-Tagen haben und dass diese
Erkrankungsgruppe der häufigste Frühberentungsgrund ist. Das ist bei den Frauen
schon lange so, seit drei Jahren auch bei Männern. Wir haben fast doppelt so
viele Suizidtote wie Verkehrstote.
Der Gesetzgeber hat in § 27 SGB V zur Krankenbehandlung
erklärt: Den besonderen Bedürfnissen psychisch Kranker ist Rechnung zu tragen.
Europaweit ist diese Tatsache durch das Grünbuch gewürdigt worden.
Neupsychiatrische und psychosomatische Erkrankungen sind häufig und verursachen
hohe Kosten.
Deshalb stelle ich den Antrag, auf Seite 13 in Zeile 36 einen
Spiegelstrich zu ergänzen:
Psychisch und psychosomatisch kranken Patienten Rechnung
tragen
Danach wird auf die Beschlüsse des 109. Deutschen Ärztetages
in Magdeburg verwiesen.
Ich bitte Sie inständig, diesen Antrag zu unterstützen, weil
ich glaube, dass uns ein "Ulmer Papier" zu den gesundheitspolitischen
Leitsätzen der deutschen Ärzteschaft ohne eine Aussage zur Versorgung von
Menschen mit neuropsychiatrischen und psychosomatischen Erkrankungen schlecht
zu Gesicht steht.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Frau Kollegin. - Sie wissen, dass die Redezeitbegrenzung von drei Minuten
nach wie vor gilt. Das haben die beiden ersten Redner auch eingehalten.
Bevor der nächste Redner das Wort erhält, begrüße ich den
Ehrenpräsidenten der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages, Herrn
Professor Vilmar.
(Beifall)
Jetzt hat Herr Kahlke aus Hamburg das Wort. Bitte sehr. |