Dr. Neher, Bayern:
Sehr geehrtes Präsidium! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Präsident,
zunächst vielen Dank für das vorgelegte "Ulmer Papier". Aber es darf - das muss
uns klar sein - nicht mehr sein als ein Diskussionspapier. Es ist der geringste
gemeinsame Nenner, den wir finden konnten. Wir werden aber intern enorm und
viel darüber zu diskutieren haben.
Als Diskussionspapier hat es natürlich eine ganz enorme Außenwirkung.
Weil dem so ist, habe ich zum "Ulmer Papier" zwei Änderungsanträge gestellt.
Bitte, liebe Kolleginnen und Kollegen, lesen Sie diese Anträge, bevor Sie
darüber abstimmen. Der eine Antrag betrifft einen Zusatz zu dem Punkt
"Vergütung vertragsärztlicher Leistungen erhöhen und planbar machen". Es
handelt sich dabei um die von uns viel diskutierte Pauschale. Kurz, knapp und
prägnant dazu: Die Pauschale ist der größte Feind der Transparenz, die wir ja
für unsere Tätigkeit alle wollen.
(Beifall)
Sie ist leistungsfeindlich, sie wirkt demotivierend auf uns,
und sie wird sich mit Sicherheit - da dürfen wir uns gar nichts vormachen - auf
Dauer zum Sargnagel der von uns erbrachten Qualität entwickeln. Sie
konterkariert natürlich unsere ärztliche Tätigkeit.
Wenn wir aber diese Kröte schon schlucken müssen, um zu einer
Überwindung der von uns sicherlich nicht sehr geschätzten Honorarbudgetierung
zu kommen, und wenn wir das so benötigen, dann führen wir das bitte auf das
absolut notwendige Maß zurück.
Lesen Sie meinen Antrag bitte durch; stimmen Sie ihm zu.
Der nächste Punkt betrifft die Versorgungsforschung. Ich
möchte Sie darauf hinweisen: Wir leben im Jahr 2008. Bitte verwechseln Sie es
nicht: Wir reden nicht über die elektronische Gesundheitskarte, sondern von der
Dokumentation von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen in unseren
Praxen und unter uns. Diese Dokumentation muss flächendeckend und
standardisierend sein, sonst geht das nicht. Wir brauchen diese
Versorgungsforschung. Das hat unser Präsident uns gestern gesagt. Dazu gibt es
allerdings ein Aber. Ob mit oder ohne Geld, wir brauchen die
Versorgungsforschung. Aber ohne eine klare EDV-Struktur ist dies nicht möglich.
Deswegen stimmen Sie bitte für diesen Antrag.
Ich danke Ihnen.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Kollege Neher. - Jetzt bitte Herr Kollege Veelken aus Berlin. |