Dr. Nerz, Baden-Württemberg:
Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte eine
kurze Anmerkung zum Antrag I-1-7 der bayerischen Kollegen Neher und Rechl
machen, der Ihnen vorliegt und vorher bereits kurz erwähnt wurde. Ich halte den
Ruf nach einer flächendeckenden Einführung standardisierter EDV-Strukturen, die
Vernetzung aller Praxen für höchst bedenklich.
(Beifall)
Meines Erachtens ist nicht nur der viel diskutierte zentrale
Server der eCard nicht unproblematisch, sondern auch sonstige EDV-Strukturen,
die die Praxis über das Internet oder auch das Intranet nach außen öffnen. Es
ist dabei egal, ob man glaubt, die Übermittlung von Daten zur KV unbedingt zu
brauchen - oder wie beim Hausarztvertrag in Baden-Württemberg ohne KV -, ob man
sie zur Versorgungsforschung braucht oder für die ungeliebte eCard.
Ein solches System ist von außen her eben doch immer anfällig.
Wer behauptet, ein solches System könne absolut sicher sein oder sicher gemacht
werden, lügt ganz bewusst.
(Beifall)
Jeder Informatiker wird Ihnen bestätigen: Es gibt keinen Code,
der nicht zu knacken ist. Ich bin seit nun bald 20 Jahren als HNO-Arzt
niedergelassen. Seit 20 Jahren ist meine Praxis intern vernetzt, intern
papierlos. Ich denke, ich bin nicht EDV-feindlich. Unser Praxisnetz ist aber
ganz bewusst ohne Anschluss und ohne Öffnung nach außen.
Ich halte auch die jetzt vorgesehene Übermittlung der
Abrechnungsdaten per EDV-Datenleitung an die KV für nicht unproblematisch, weil
viele Fragen zur Sicherheit, aber auch vergleichsweise ganz banale Fragen zur
Überlastung der Leitungen nicht ausreichend geklärt sind.
Ich bitte Sie, die geschilderte Problematik zu überdenken und
zu bedenken, nicht nur im Zusammenhang mit dem jetzt zur Abstimmung anstehenden
Antrag.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Kollege Nerz. - Jetzt Herr Kollege Zöllner aus Bayern. |