Dr. Horndasch, Bayern:
Einen wunderschönen guten Morgen! Auch ich spreche zum "Ulmer Papier", das als
Papier der Ärzteschaft im Prinzip gut ist. Allerdings sollten noch folgende
kleine redaktionelle Änderungen erfolgen. - So oder so ähnlich haben heute
viele Debattenbeiträge begonnen. Nun haben wir rund 46 Änderungsanträge.
Mir geht es wie dem Kollegen Michaelis, der vorhin gesagt hat, dass er Probleme
mit der Lesbarkeit des Papiers hat. Ich muss zugeben: Es übersteigt auch meine
intellektuelle Leistungsfähigkeit, alle Änderungsanträge gedanklich in das
Papier einzuarbeiten und mir vorzustellen, wie es hinterher ausschaut. Dann
soll ich auch noch antizipieren, welcher Antrag vielleicht durchgeht, welcher
nicht, welche Lücken zum Schluss oder welche Gegensätze bestehen.
Deswegen stimme ich meinen Vorrednern Pfetsch, Botzlar und
Pilz zu, alle Änderungsanträge an den Vorstand zu überweisen. Ich glaube nicht,
dass irgendjemand noch sagen kann, wie das Papier hinterher ausschaut. Ich
möchte uns vor der Peinlichkeit bewahren, dass wir am nächsten Tag in der
Zeitung lesen können, was wir wieder alles falsch gemacht haben.
Noch ein Wort zur Finanzierung. Ich bin der Meinung, dass wir
uns offensiv mit dem Thema Finanzierung auseinandersetzen müssen. Ob es mit
diesem Antrag I-1-1 als Ergänzungsantrag zum "Ulmer Papier" geschehen muss, ist
eine andere Frage. Andererseits beschäftigen wir uns ja schon die ganze Zeit
mit der Finanzierung, indem wir immer wieder sagen, wenn Vorschläge kommen: so
nicht, so nicht, so auch nicht. Wenn man etwas ablehnt, muss man doch im
Hinterkopf eine gewisse Vorstellung davon haben, wie es denn sein sollte. Auf
welcher Basis erfolgt denn ansonsten eine Ablehnung? Nur wegen einer grundsätzlichen
Verweigerungshaltung?
Insofern begrüße ich den Antrag von Herrn Montgomery, und zwar
nicht als Ergänzungsantrag für das "Ulmer Papier", sondern als eigenständige
Diskussionsgrundlage für eine zukünftige Veranstaltung. Dort können wir uns
darüber streiten, dort können wir uns darüber fetzen. Aber es ist eine Basis,
auf der wir diskutieren können.
Vielen Dank fürs Zuhören.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Horndasch. - Als Nächster der Kammerpräsident von Westfalen-Lippe,
Herr Kollege Windhorst. |