Prof. Dr. habil. Schulze,
Vorstand der Bundesärztekammer: Herr Präsident! Meine sehr
verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben heute
exemplarisch für die Altersmedizin gehört, wie es sich mit der Demenz verhält.
Wir haben die Chancen und die Risiken einer solchen Therapie und einer Führung
dieser Menschen exzellent vorgestellt bekommen. Es ist dies aber nur die Spitze
des Eisbergs der Altersmedizin, der Geriatrie und der Gerontologie. Kollege
Junker hat gesagt, die Politik erkläre, das sei nicht so schnell zu lösen.
Deshalb habe ich mich hier zu Wort gemeldet.
Meine Damen und Herren, es ist eine Aufgabe auch der
verfassten Ärzteschaft, in dieser Beziehung etwas zu tun. Ich möchte ein
Plädoyer für die Zusammenführung der Berufspolitik und der Fachpolitik deutlich
akzentuieren. Wir haben gute Chancen, von den Landesärztekammern aus
entsprechende Gruppen von Ärzten, von Psychologen, von Pflegekräften zu bilden,
die das Netzwerk, das für eine vernünftige Versorgung nötig ist, entsprechend
eng knüpfen. Es ist ja durchaus nicht so, dass diese dritte und vierte
Lebensphase nur grau in grau ausschaut, sondern wir haben ein großes Klientel
der sogenannten gesunden und aktiven Älteren, ein Potenzial sowohl für Arbeit
als auch für Familie und die soziale Gestaltung dieser Gesellschaft.
Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist die
Palliativmedizin und die Hospizbewegung. Alles dazwischen sind Schattierungen.
Wir haben deshalb von der Kammer aus mit unserem Sozialministerium und
freigemeinnützigen Verbänden ein Projekt Gesundheitsziel "Gesund altern in
Aktivität und Würde" aufgelegt und sind da sehr gut vorangekommen, dieses
Netzwerk zu stricken, auch Angehörigen und Betroffenen Stärkung zu geben und
die Begriffe der subjektiven Gesundheit projektbezogen in Angriff zu nehmen.
Wir haben das auch an den Prozess "gesundheitsziele.de"
herangetragen, wo wir dann auch Fördermöglichkeiten erhalten können, und zwar
nicht nur im Landesmaßstab, sondern durchaus auch bundesweit. Dann können wir
auch diesen Prozess finanziert bekommen. Ich möchte Sie auffordern, diese Dinge
aktiv zu begreifen, denn das Altern ist unser aller Zukunft.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank. Das ist die Wahrheit, wenn auch nicht schön. Aber es lässt sich nun
einmal nicht ändern. – Jetzt Herr Dr. Urban aus Berlin. |