TOP III: Arztbild der Zukunft und Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen

Freitag, 23. Mai 2008, Vormittagssitzung

Dr. Heister, Nordrhein: Herr Präsident! Sehr geehrter Vorstand! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Gestatten Sie mir noch einige kleine Erläuterungen zu unserem Antrag III-16. Schon der 109. Deutsche Ärztetag hat sich klar gegen die falsche Bezeichnung "Psychotherapeutenkammer" für die Kammern der Psychologischen Psychotherapeuten und KJP ausgesprochen. Dankenswerterweise haben unsere nordrhein-westfälischen Präsidenten Hoppe und Windhorst diese Beschlusslage auch anlässlich der Novellierung des Heilberufekammergesetzes Nordrhein-Westfalen umgesetzt.

In den sich dabei ergebenden Auseinandersetzungen wurden drei Punkte ganz deutlich:

Erstens. Es konnten seitens der Psychologen keine inhaltlich-sachlichen Argumente gegen diese Maßnahme der Umbenennung bzw. der Richtigstellung ihres Kammernamens vorgebracht werden. Polemik und unrichtige Behauptungen stützten letztlich die Richtigkeit dieser Maßnahme.

Zweitens. Es gibt eine nicht unerhebliche Zahl von Ärzten, die implizit oder explizit psychologische Interessen vertreten, weil sie in Gremien und Institutionen von psychologischen Stimmen abhängig sind.

Drittens. Die psychologische Semantik stützt sich wesentlich auf die falsche Klammerdefinition "Psychotherapeuten" in § 28 Abs. 3 Satz 1 SGB V, die wir gern sachlich richtiggestellt sähen.

Lassen Sie mich noch erwähnen: Implizit ist bei diesem Deutschen Ärztetag ständig von der Deprofessionalisierung des Arztberufs die Rede. Die Psychologen sind diejenigen Berufsgruppe, die bei der Deprofessionalisierung des Arztberufs am weitesten fortgeschritten ist.

(Vereinzelt Beifall)

Die Psychologen streben eine Parallelstruktur zu den ärztlich verantworteten Strukturen an. Sie fordern unter anderem auch das Recht, Medikamente zu verordnen und Krankenhausabteilungen zu leiten. Dabei sind sie doch lediglich zur Erbringung spezifischer Leistungen, nämlich der Richtlinienpsychotherapie, ursprünglich ins System geholt worden.

(Beifall)

Ich darf Sie also bitten - ich bin sehr dankbar für die Unterstützung von Frau Goesmann und des Vorstands -, über unseren Antrag positiv zu entscheiden.

Vielen Dank.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Heister. - Der nächste Redner ist der Vizepräsident der Bayerischen Landesärztekammer und Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer, Herr Kaplan. Bitte, Herr Kaplan.

© Bundesärztekammer 2008