TOP IV: Auswirkungen der Telematik und elektronischen Kommunikation auf das Patient-Arzt-Verhältnis

Donnerstag, 22. Mai 2008, Vormittagssitzung

Dr. Dehnst, Westfalen-Lippe: Sehr geehrtes Präsidium! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! In dieser schwierigen Entscheidungsphase möchte ich Ihre Aufmerksamkeit noch einmal auf zwei Punkte lenken. Der erste Punkt ist relativ kurz abgehandelt. In der Diskussion über den zentralen Server und die dezentrale Datenspeicherung ist etwas untergegangen, was mir sehr wichtig erscheint. Der voraussichtliche Sicherheitsbestand eines kryptografischen Schlüssels beträgt etwa fünf bis sechs Jahre. Danach ist er wirkungslos, wenn er nicht entsprechend gepflegt wird. Eine vergessene Akte ist also nach sechs Jahren quasi lesbar.

Es gibt ein Geschäftsmodell, das zugegebenermaßen nicht ganz legal ist. Es funktioniert in folgender Weise: Der kryptografisch gesicherte Datentransfer aus Praxen in einem Prominentenviertel - diese soll es ja geben - wird angezapft und aufgezeichnet. Diese Daten sind kryptografisch gesichert, sie werden gespeichert und zehn Jahre liegen gelassen. Sie werden natürlich nicht gepflegt. Nach zehn Jahren sind sie lesbar. Damit kann man handeln. Das möchte ich Ihnen zu bedenken geben.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall)

Vizepräsident Dr. Montgomery: Vielen Dank, Herr Kollege Dehnst.

Ich unterbreche jetzt die Sitzung für eine Dreiviertelstunde bis 14.00 Uhr. Nach der Mittagspause beginnen wir mit den Formalia zum Haushalt, wie in der Tagesordnung ausgewiesen. Nach deren Behandlung setzen wir die Debatte zu Tagesordnungspunkt IV - Telematik - fort.

Ich danke Ihnen und wünsche einen guten Appetit.

3. Tag: Donnerstag, 22. Mai 2008
Nachmittagssitzung

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir setzen die unterbrochene Sitzung fort. Bevor der Ärztetag begonnen hat, haben wir vorgesehen, heute Nachmittag um 14.00 Uhr die Finanzen zu beraten. Angesichts der jetzigen Lage müsste dazu der Tagesordnungspunkt IV unterbrochen werden, was vor der Mittagspause auch vorgesehen war.

Jetzt haben aber zwei Kollegen, nämlich die Kollegen Baier aus Baden-Württemberg und Lange aus Niedersachsen, den Antrag gestellt, den Tagesordnungspunkt IV zu Ende zu behandeln und erst dann den Haushalt zu beraten. Gibt es eine Gegenrede zu diesem Geschäftsordnungsantrag? Möchte jemand gegen diesen Geschäftsordnungsantrag reden? - Bitte, Herr Fabian.

© Bundesärztekammer 2008