TOP I: Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik

Dienstag, 19. Mai 2009, Nachmittagssitzung

Dr. Krombholz, Bayern: Verehrter Herr Präsident! Verehrter Vorstand! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Auch ich danke für Ihren Vortrag, Herr Präsident. Allerdings haben mich einige Passagen etwas verwundert. Ich bin Hausarzt. Ihre Bemerkungen bezüglich § 73 und bezüglich der Selektivverträge – auch die Ausführungen von Herrn Crusius – sind alles andere als unseren Problemen entsprechend, die wir Hausärzte nicht nur in Bayern und in Baden-Württemberg, sondern in der ganzen Republik haben. Wir haben in den KVen erlebt, dass wir das, was wir können, nicht durchsetzen konnten, dass wir auch das, was wir dafür haben wollten, nicht durchsetzen konnten.

Es blieb nur der Weg über die Politik, ihr klarzumachen, was wir brauchen, um dem Patienten die Versorgungsebene der Hausarztpraxen erhalten zu können. Darum geht es, um nichts anderes!

(Beifall)

Die Patienten haben ein Recht auf ihre Hausarztpraxen, die jahrzehntelang ihre Arbeit getan haben – im Übrigen auch mit Behinderten. Aber dieses Thema möchte ich hier nicht weiter ausbreiten.

Die Lösungen, die in irgendwelchen Spezialismen gesucht werden, negieren, dass wir diese Arbeit seit Jahrzehnten tun. Man kann natürlich alles verbessern, aber wir leisten diese Arbeit seit Jahrzehnten. Wir lernen gern dazu. Wir entwickeln uns gerne weiter.

§ 73 hat die Möglichkeit geschaffen, außerhalb der KV das leben zu können, was wir innerhalb der KVen nicht leben konnten.

(Beifall)

Wer also von strukturellen Weiterentwicklungen spricht, muss § 73 verstanden haben und zu ihm stehen, vor allen Dingen zu § 73 b.

Wir erleben, dass § 73 c von den Fachkollegen in weitesten Kreisen abgelehnt wird. Man kann immer wieder hören, dass sie das gar nicht wollen, wie Herr Crusius das angesprochen hat oder wie es auch in dem Leitantrag steht.

Ich bitte Sie, verehrte Kolleginnen und Kollegen, daher, dem Leitantrag, so wie es in Punkt 11 beschrieben ist, nicht zuzustimmen. Ich stelle den Antrag, den Punkt 11 zu streichen. Es geht um die hausärztliche Versorgung. Sie geht nur mit § 73 c mit struktureller Fortentwicklung.

Ich bedanke mich.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Das reichen Sie bitte auch schriftlich ein, dass Sie den gestrichen haben wollen, damit wir ein geordnetes Verfahren haben. – Vielen Dank. Der nächste Redner ist Herr Dr. Wesiack aus Hamburg, Vorsitzender des Berufsverbands der Internisten.

© Bundesärztekammer 2009