Dr.
Crusius, Vorstand der Bundesärztekammer: Herr Präsident! Liebe
Kolleginnen und Kollegen! Herr Schäfer aus Hamburg hat bei mir bewirkt, dass
ich mich noch einmal gemeldet habe. Offenbar hat er mich missverstanden.
Selektivverträge können ja sein, aber doch bitte im Rahmen der KVen, dass die
KVen diese mitverhandeln, beispielsweise wie im südlichen Bayern, wo
Bosch-Verträge über die KV abgerechnet werden. Mein Bruder ist Hausarzt im
schönen Sachsen-Anhalt. Ich bin da total mit im Thema. Er sagt immer: Was macht
ihr bloß? Warum lasst ihr so etwas zu, dass wir gespalten werden?
Das ist jemand, der total an der
Basis ist. Ich bin in der Klinik auch an der Basis. Letztendlich müssen wir
doch sehen, dass wir nicht zulassen, dass die Hausärzte nur noch Auftragnehmer
der AOK oder der Kassen sind.
(Beifall)
Es kann doch nicht sein, dass die
Kassen dann bestimmen, was wir noch tun dürfen.
Mein KV-Vorsitzender in
Mecklenburg-Vorpommern, Wolfgang Eckert, ein sehr streitbarer Mann, den Sie
alle kennen, hat als Mitglied im Vorstand des Hausärzteverbands Sie sozusagen
wieder eingesammelt und gar nicht rausgelassen. Das ist doch der
Sicherstellungsauftrag. Wie soll denn die KV – das hat Herr Köhler gestern
gesagt – noch die kassenärztliche Tätigkeit im Bereitschaftsdienst abwickeln,
wenn ein Teil der Kollegen gar nicht mehr da ist? Deswegen verhandeln Sie doch
über die KV mit den einzelnen Anbietern bzw. lassen Sie die Selektivverträge
als zusätzliche alternative Methoden zu, aber unter einem einheitlichen Dach.
Wir können und dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen.
Hausärzte sind auch Fachärzte,
nämlich solche für Allgemeinmedizin. Sie wissen, dass ich mich seit 19 Jahren
für die hausärztliche Weiterbildung einsetze. Wir können nicht ein
Auseinanderdividieren durch die Politik durch gezielte Manipulation und
Verträge, die man uns auferlegen will, gestatten. Stimmen Sie bitte auch Punkt
11 des Antrags 01 zu.
Danke.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h.
c. Hoppe: Vielen Dank. – Nächster Redner ist Herr Kollege Julian Veelken
aus Berlin.
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