Dr. Veelken, Berlin: Herr Präsident! Meine
Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir reden unter dieser
Überschrift sehr viel darüber, wie das ganze Geld wirklich unten ankommt und
wer davon sehr viel bekommt. Ich bin nicht sicher, ob das ein ganz glücklicher
Eindruck ist, den wir damit draußen hervorrufen. Das Thema ist eigentlich
größer.
Trotzdem möchte ich noch kurz auf
den Antrag I-01 des Vorstands eingehen. Wir sind uns völlig einig, dass die GKV
unterfinanziert ist. Deswegen hat ja auch der Präsident die Priorisierung auf
die politische Agenda gesetzt. Es ist klar, dass es täglich passiert, aber
jetzt ist es exponierter, es wird offener angesprochen. Damit ist es expliziter
in der politischen Diskussion.
Wenn ich den Vorstandsantrag lese,
sehe ich: Wir fangen wieder an: Wir stellen fest, der stationäre Bereich ist
unterfinanziert, wir stellen fest, die niedergelassenen Kollegen arbeiten zum
großen Teil kostenlos. Das ist meinetwegen auch strafbar. Wir diskutieren aber
nicht darüber: Wie können wir die Strukturdefizite der GKV letztlich
beseitigen? Wie kriegen wir mehr Geld ins System? Wir jammern alle über den
Gesundheitsfonds, aber es gibt ja auch andere Modelle.
Aber auch dieser Antrag versucht,
die Frage zu beantworten: Wie schaffen wir es, dass am Ende mehr Geld übrig
bleibt, sei es nun ein Erstattungssystem, sei es IGeL? Es geht immer um die
Frage: Wie schaffen wir es, die Einnahmeausfälle, die durch die
Strukturdefizite der GKV entstehen, auf andere Weise auszugleichen?
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
vielleicht habe ich nur ein Faible für verlorene Dinge, aber ich finde, die
Sozialversicherung und die Solidarversicherung, die die Patienten nach Maßgabe
ihres Einkommens beteiligen und damit den Preis festlegen, den sie für
Gesundheitsleistungen bieten, halte ich für einen Konservativen wie Otto von
Bismarck für eine erstaunliche Errungenschaft, wenn auch unter politischem
Druck zustande gekommen.
Ich bitte einfach darum, dass wir
uns mehr darum kümmern, wie wir mehr Geld ins GKV-System bringen, als uns darum
zu kümmern, wie wir parallel zum GKV-System für uns zusätzliche Einnahmequellen
erschließen.
Ich danke Ihnen.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h.
c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Veelken. – Jetzt Herr Dietrich aus München
noch einmal. Bitte.
|