Dr. Massing,
Westfalen-Lippe: Herr amtierender Präsident! Meine Damen und Herren! Über
unserem Tag steht heute in großen Lettern: Rationierung kommt von draußen. Auf
diesen Dampfer „Rationierung kommt von draußen“ sind wir sanft geleitet worden
und dieser Dampfer nimmt nun Fahrt auf.
Von der Rationierung, die wir
selber angerichtet haben, wird hier nicht mehr gesprochen. Gestern haben die
Herren Schäfer, Holzborn, Quitterer und Junker von dieser Rationierung
gesprochen. Unser Präsident hat gesagt, noch heute: Verlust an flächendeckender
Versorgung ist auch eine Rationierung. Der Verlust an flächendeckender
Versorgung ist niemals von draußen herbeigeführt worden, sondern einzig und allein
home made, Sache der Kammern und der Kassen gewesen. Da müssen sich alle, die
hier vorne sitzen, mal an den Bart fassen. Verlust an flächendeckender Versorgung,
Wartezeiten, Hausarztmangel – kein Mensch von draußen hat daran gedreht,
sondern das ist alles die Selbstverwaltung gewesen.
Ganz schnell noch zu unserem großen
Thema: Soll es einen Gesundheitsrat geben, der Priorisierungen vornimmt? Herr
Präsident, ich weiß nicht, ob wir in der Gefahr sind – ich glaube, Herr
Dietrich hat es gesagt –, es zu externalisieren. Die Gefahr, zu
externalisieren, hat ein ganz Großer aus unserem Kreis 1988 schon einmal
ausgedrückt – das war Herr Montgomery. Er hat es gegen uns ins Feld geführt.
Immer dann, wenn es drinnen nicht richtig klappt, werden wir in der Gefahr
sein, draußen einen Feind zu suchen. In dieser Gefahr sind wir jetzt. Der
Dampfer nimmt Fahrt auf.
Danke.
(Beifall)
Vizepräsident Dr.
Montgomery: Vielen Dank, lieber Horst Massing. Wenn Sie sich das Zitat von
1988 angucken, können Sie doch nur sagen, dass ich damals recht hatte. So muss
man es doch einfach einmal sehen. – Die Nächste auf der Rednerliste ist die
Vizepräsidentin der Ärztekammer Bremen, Heidrun Gitter.
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