TOP III: Der Beruf des Arztes – ein freier Beruf heute und in Zukunft

Mittwoch, 20. Mai 2009, Nachmittagssitzung

Seusing, Schleswig-Holstein: Herr Präsident! Sehr verehrte Damen und Herren! Für mich ist dieser Tagesordnungspunkt das Wichtigste dieses Ärztetages. Ich will Ihnen auch sagen, warum. Herr Professor Fuchs ist am Ende seines Vortrags darauf eingegangen, als er sagte: Es geht um nicht weniger als um die zukunftsfähige Perspektive von Ärztinnen und Ärzten und um die nachrückende Ärztegeneration. Das ist der Punkt. Es ist auch die Aufgabe der Kammern, dafür Sorge zu tragen, dass es in diesem Land attraktive und gute Arbeitsbedingungen für Ärzte gibt.

Professor Hoppe hat gestern in seinem Referat den hohen Grad der Demotivation der Ärzteschaft angesprochen. Das spüren wir draußen ständig. Wir müssen diese Verantwortung auch annehmen. Ich meine, es ist das Wichtigste, dass auch von diesem Ärztetag ein Signal nach draußen ausgeht, dass die nachfolgende Generation wahrnimmt, dass wir uns darum kümmern und dass wir dafür Sorge tragen, dass sie in Zukunft auch in Deutschland wieder ordentlich arbeiten kann.

Ich möchte noch kurz den Antrag III-11 ansprechen. Da geht es um die Bezahlung der Notfalldienste im Land. Dieser Antrag stammt von Herrn Dr. Fuchs aus Niedersachsen und lautet:

Der Zwang auf Niedergelassene zur Arbeitsleistung gegen Stundenlohn in Einrichtungen des Bereitschaftsdienstes (Notfalldienst) fern dem Ort der Niederlassung wird vom 112. Deutschen Ärztetag abgelehnt.

Dieses kann man so nicht stehen lassen. Ich möchte eigentlich Herrn Dr. Fuchs bitten, diesen Antrag zurückzunehmen.

(Beifall)

Wir haben in Schleswig-Holstein seit 2007 eine neue Notdienststruktur, die genau auf der Basis dieser Bezahlung arbeitet. Sie ist eine gerechte Bezahlung. Sie kippt das Hamsterradsystem, das wir zuvor hatten. Sie sorgt dafür, dass wir nicht mit einem immer weiter sinkenden Punktwert auch im Notdienst bezahlt werden und auch im Regelleistungsvolumen. Insofern ist sie eine sinnvolle Lösungsmöglichkeit.

Wenn Herr Dr. Fuchs Fragen hat, wie man so etwas umsetzt, stehe ich gerne zur Antwort bereit.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Seusing. – Als nächster Redner Herr Kollege Wollring aus Essen in Nordrhein.

© Bundesärztekammer 2009