Seusing,
Schleswig-Holstein: Herr Präsident! Sehr verehrte Damen und Herren! Für
mich ist dieser Tagesordnungspunkt das Wichtigste dieses Ärztetages. Ich will
Ihnen auch sagen, warum. Herr Professor Fuchs ist am Ende seines Vortrags
darauf eingegangen, als er sagte: Es geht um nicht weniger als um die
zukunftsfähige Perspektive von Ärztinnen und Ärzten und um die nachrückende
Ärztegeneration. Das ist der Punkt. Es ist auch die Aufgabe der Kammern, dafür
Sorge zu tragen, dass es in diesem Land attraktive und gute Arbeitsbedingungen
für Ärzte gibt.
Professor Hoppe hat gestern in
seinem Referat den hohen Grad der Demotivation der Ärzteschaft angesprochen.
Das spüren wir draußen ständig. Wir müssen diese Verantwortung auch annehmen.
Ich meine, es ist das Wichtigste, dass auch von diesem Ärztetag ein Signal nach
draußen ausgeht, dass die nachfolgende Generation wahrnimmt, dass wir uns darum
kümmern und dass wir dafür Sorge tragen, dass sie in Zukunft auch in
Deutschland wieder ordentlich arbeiten kann.
Ich möchte noch kurz den Antrag
III-11 ansprechen. Da geht es um die Bezahlung der Notfalldienste im Land.
Dieser Antrag stammt von Herrn Dr. Fuchs aus Niedersachsen und lautet:
Der Zwang auf Niedergelassene
zur Arbeitsleistung gegen Stundenlohn in Einrichtungen des
Bereitschaftsdienstes (Notfalldienst) fern dem Ort der Niederlassung wird vom
112. Deutschen Ärztetag abgelehnt.
Dieses kann man so nicht stehen
lassen. Ich möchte eigentlich Herrn Dr. Fuchs bitten, diesen Antrag zurückzunehmen.
(Beifall)
Wir haben in Schleswig-Holstein
seit 2007 eine neue Notdienststruktur, die genau auf der Basis dieser Bezahlung
arbeitet. Sie ist eine gerechte Bezahlung. Sie kippt das Hamsterradsystem, das
wir zuvor hatten. Sie sorgt dafür, dass wir nicht mit einem immer weiter
sinkenden Punktwert auch im Notdienst bezahlt werden und auch im
Regelleistungsvolumen. Insofern ist sie eine sinnvolle Lösungsmöglichkeit.
Wenn Herr Dr. Fuchs Fragen hat, wie
man so etwas umsetzt, stehe ich gerne zur Antwort bereit.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h.
c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Seusing. – Als nächster Redner Herr Kollege
Wollring aus Essen in Nordrhein.
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