TOP IV: Medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderung

Donnerstag, 21. Mai 2009, Vormittagssitzung

Dr. Ramm, Hamburg: Verehrte Frau Vorsitzende! Liebe Damen und Herren! Ich danke Herrn Peters und Herrn Professor Seidel für ihre Vorträge. Das war ein Höhepunkt des Ärztetages. Ich bin Psychotherapeut, Psychiater und Neurologe. Ich betreue seit 30 Jahren eine Trisomie-21-Patientin, die alle Spektren der Versorgung miterlebt hat, vom Leben in großen Sälen einer großen christlichen Anstalt über einen Neubau mit kleineren Stationen bis zum Heim und dem betreuten Wohnen. Sie hat dann die Rente bekommen. Ich glaube, sie war die Erste in Hamburg, die mit einer Trisomie 21 ihre Rente bekam. Wir haben aus diesem Anlass ein großes Fest gefeiert.

Wir alle müssen uns für die Behinderten einsetzen. Damit müssen wir hier und jetzt beginnen. Deshalb gibt es aus Hamburg, Nordrhein und Baden-Württemberg den Antrag, dass auch der Ärztetag, insbesondere die Eröffnungsveranstaltung, behindertengerecht, barrierefrei gestaltet wird. Herr Jonitz hat es in seinem Antrag 2 bereits ausgeführt. Der Antrag des Vorstands hat auf die Würde hingewiesen. Die Würde kann es aber nur geben, wenn wir hier und jetzt anfangen. Rationierung und Priorisierung hin und her, wir müssen hier und heute anfangen.

Vielen Dank.

(Beifall)

Vizepräsidentin Dr. Goesmann: Vielen Dank, Herr Ramm. Lassen Sie mich an dieser Stelle eine Bemerkung zu dem Antrag machen. Wir hatten den gehbehinderten Empfängern der Paracelsus-Medaille angeboten, eine Rampe anzubauen und sie mit dem Rollstuhl aufs Podium zu bringen. Sie haben es aber abgelehnt. Sie wollten die Treppe selber, wenn auch mit Unterstützung, hinaufgehen. Das fanden wir völlig in Ordnung. Natürlich sorgen wir dafür, dass der Zugang barrierefrei ist. Insofern kann man diesen Antrag nur unterstützen. Aber darüber haben wir auch schon selber nachgedacht.

Es geht weiter mit Herrn Fresenius.

© Bundesärztekammer 2009