Dr. Ramm, Hamburg:
Verehrte Frau Vorsitzende! Liebe Damen und Herren! Ich danke Herrn Peters und
Herrn Professor Seidel für ihre Vorträge. Das war ein Höhepunkt des Ärztetages.
Ich bin Psychotherapeut, Psychiater und Neurologe. Ich betreue seit 30 Jahren
eine Trisomie-21-Patientin, die alle Spektren der Versorgung miterlebt hat, vom
Leben in großen Sälen einer großen christlichen Anstalt über einen Neubau mit
kleineren Stationen bis zum Heim und dem betreuten Wohnen. Sie hat dann die
Rente bekommen. Ich glaube, sie war die Erste in Hamburg, die mit einer
Trisomie 21 ihre Rente bekam. Wir haben aus diesem Anlass ein großes Fest
gefeiert.
Wir alle müssen uns für die
Behinderten einsetzen. Damit müssen wir hier und jetzt beginnen. Deshalb gibt
es aus Hamburg, Nordrhein und Baden-Württemberg den Antrag, dass auch der
Ärztetag, insbesondere die Eröffnungsveranstaltung, behindertengerecht,
barrierefrei gestaltet wird. Herr Jonitz hat es in seinem Antrag 2 bereits
ausgeführt. Der Antrag des Vorstands hat auf die Würde hingewiesen. Die Würde
kann es aber nur geben, wenn wir hier und jetzt anfangen. Rationierung und
Priorisierung hin und her, wir müssen hier und heute anfangen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Vizepräsidentin Dr.
Goesmann: Vielen Dank, Herr Ramm. Lassen Sie mich an dieser Stelle eine
Bemerkung zu dem Antrag machen. Wir hatten den gehbehinderten Empfängern der
Paracelsus-Medaille angeboten, eine Rampe anzubauen und sie mit dem Rollstuhl
aufs Podium zu bringen. Sie haben es aber abgelehnt. Sie wollten die Treppe
selber, wenn auch mit Unterstützung, hinaufgehen. Das fanden wir völlig in
Ordnung. Natürlich sorgen wir dafür, dass der Zugang barrierefrei ist. Insofern
kann man diesen Antrag nur unterstützen. Aber darüber haben wir auch schon
selber nachgedacht.
Es geht weiter mit Herrn Fresenius.
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