Prof. Dr. Braun, Berlin:
Sehr verehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Auch ich möchte
gegen den Antrag 12 neu sprechen, auch wenn er jetzt wesentlich verbindlicher
formuliert ist. Ich möchte Ihnen meine Sorge mitteilen, denn gerade wir von der
Allgemeinmedizin haben wirklich hinsichtlich der Strukturierung unseres
Fachgebiets einen dornenreichen Weg hinter uns. So wie Neurologen nicht so eben
mal zu Augenärzten einsteigen können, ist allein die Bezeichnung „Quereinstieg“
eine Formulierung, die im Rahmen der Gewährleistung einer hohen Qualität in der
Grundversorgung unangemessen ist.
(Beifall)
Ich denke, liebe Kolleginnen und
Kollegen, wir tun uns keinen Gefallen, wieder der, wie ich meinte, endlich
überwundenen Ideologie zu verfallen, dass Allgemeinmedizin eben mal so,
eigentlich von jedem Kollegen der verschiedensten Fachrichtungen, zu machen
sei. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich schätze Sie alle sehr, aber ich denke,
wer sich entschlossen hat, Hausarzt zu werden, hat eine bestimmte
Grundeinstellung. Er betreut nämlich Menschen und Familien jahrzehntelang. Das
ist einfach etwas anderes. Ein Urologe oder Augenarzt ist – das ist natürlich
total akzeptabel – kein Hausarzt in dem von uns gemeinten Sinne.
Deswegen meine ich, auch wenn der
Vorstand das alles bearbeitet, wer zusätzlich zu seinem Facharzt
Allgemeinmediziner werden will, braucht fünf Jahre allgemeinmedizinische
Weiterbildung. Selbstverständlich können ihm die bereits erlangten Zeiten
anerkannt werden, nicht mehr und nicht weniger.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h.
c. Hoppe: Danke sehr, Frau Braun. – Jetzt Herr Junker aus Westfalen-Lippe.
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