TOP V: (Muster-)Weiterbildungsordnung – Sachstandsbericht

Donnerstag, 21. Mai 2009, Nachmittagssitzung

PD Dr. Scholz, Hessen: Sehr geehrtes Präsidium! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Auch ich denke: Was wäre das für ein Signal, wenn ich nach Hause gehen und den jungen Kolleginnen und Kollegen vor Ort erklären müsste, dem Deutschen Ärztetag sei es egal, dass ihre Überstunden regelmäßig gestrichen und nicht anerkannt würden, er habe keinen Antrag angenommen, dass dies das Erpressungsmittel sei, mit dem der Weiterbilder weitermachen kann. Ich glaube, das wäre ein ganz schlechtes Signal an die jungen Kolleginnen und Kollegen.

(Beifall)

Ja, es ist sicherlich misslich, wenn man jetzt schon wieder fordert, an der (Muster-)Weiterbildungsordnung dieses oder jenes zu verbessern. Das ist sicher richtig. Es wäre schöner, sie hätte 10, 15 oder 20 Jahre Bestand. Vielleicht ist es nachdenkenswert, in Zukunft bestimmte Dinge in die Richtlinien aufzunehmen und die Änderungen immer dort vorzunehmen. So könnte eine kontinuierliche Veränderung erfolgen.

Herr Kollege Grifka hat wunderbar illustriert, wo es Probleme gibt. Warum verschließen wir die Augen dort, wo die Fachleute sagen: Wir haben ein echtes Problem, wenn wir die Weiterbildungsordnung so durchführen? Darum stimmen Sie bitte einer Überprüfung gerade in den Problemfeldern möglichst rasch zu. Die grundlegenden Änderungen sollte man später vornehmen.

Damit komme ich zur Evaluation der Weiterbildung. Bitte unterstützen Sie die Kollegen vor Ort. Fordern Sie über Ihre Landesärztekammer ein, dass die Codes von den Weiterbildern abgerufen werden, sodass die Assistenten ihre Zugangsberechtigung erhalten. Aber die Assistenten sagen mir zu Recht: Warum soll ich daran teilnehmen, wenn ich hinterher nicht mehr sehe, dass die ganze Geschichte ausgewertet wird und irgendwelche Konsequenzen nach sich zieht? Eine der ersten Konsequenzen muss natürlich sein – selbstverständlich mit Begleitung –, dass man diese Ergebnisse veröffentlicht, dass die Assistenten die Möglichkeit haben, selber einzusehen, was los ist.

Von mir aus akzeptieren wir auch, dass nur die positiven Ergebnisse veröffentlicht werden. Den Weiterzubildenden wird klar sein, was los ist, wenn ein Ergebnis nicht veröffentlicht wird.

Stimmen Sie bitte zu, dass diese Ergebnisse möglichst veröffentlicht werden und entsprechend Druck von den Kammern, von Ihnen vor Ort entsteht, dass entsprechend die Codes eingefordert werden.

Vielen Dank.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Scholz. – Nunmehr Herr Professor Hahn aus Bayern.

© Bundesärztekammer 2009