PD Dr. Scholz, Hessen:
Sehr geehrtes Präsidium! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Auch ich denke:
Was wäre das für ein Signal, wenn ich nach Hause gehen und den jungen
Kolleginnen und Kollegen vor Ort erklären müsste, dem Deutschen Ärztetag sei es
egal, dass ihre Überstunden regelmäßig gestrichen und nicht anerkannt würden,
er habe keinen Antrag angenommen, dass dies das Erpressungsmittel sei, mit dem
der Weiterbilder weitermachen kann. Ich glaube, das wäre ein ganz schlechtes
Signal an die jungen Kolleginnen und Kollegen.
(Beifall)
Ja, es ist sicherlich misslich,
wenn man jetzt schon wieder fordert, an der (Muster-)Weiterbildungsordnung
dieses oder jenes zu verbessern. Das ist sicher richtig. Es wäre schöner, sie
hätte 10, 15 oder 20 Jahre Bestand. Vielleicht ist es nachdenkenswert, in
Zukunft bestimmte Dinge in die Richtlinien aufzunehmen und die Änderungen immer
dort vorzunehmen. So könnte eine kontinuierliche Veränderung erfolgen.
Herr Kollege Grifka hat wunderbar
illustriert, wo es Probleme gibt. Warum verschließen wir die Augen dort, wo die
Fachleute sagen: Wir haben ein echtes Problem, wenn wir die
Weiterbildungsordnung so durchführen? Darum stimmen Sie bitte einer Überprüfung
gerade in den Problemfeldern möglichst rasch zu. Die grundlegenden Änderungen
sollte man später vornehmen.
Damit komme ich zur Evaluation der
Weiterbildung. Bitte unterstützen Sie die Kollegen vor Ort. Fordern Sie über
Ihre Landesärztekammer ein, dass die Codes von den Weiterbildern abgerufen
werden, sodass die Assistenten ihre Zugangsberechtigung erhalten. Aber die
Assistenten sagen mir zu Recht: Warum soll ich daran teilnehmen, wenn ich
hinterher nicht mehr sehe, dass die ganze Geschichte ausgewertet wird und
irgendwelche Konsequenzen nach sich zieht? Eine der ersten Konsequenzen muss
natürlich sein – selbstverständlich mit Begleitung –, dass man diese Ergebnisse
veröffentlicht, dass die Assistenten die Möglichkeit haben, selber einzusehen,
was los ist.
Von mir aus akzeptieren wir auch,
dass nur die positiven Ergebnisse veröffentlicht werden. Den Weiterzubildenden
wird klar sein, was los ist, wenn ein Ergebnis nicht veröffentlicht wird.
Stimmen Sie bitte zu, dass diese
Ergebnisse möglichst veröffentlicht werden und entsprechend Druck von den
Kammern, von Ihnen vor Ort entsteht, dass entsprechend die Codes eingefordert
werden.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h.
c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Scholz. – Nunmehr Herr Professor Hahn aus Bayern.
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