TOP V: (Muster-)Weiterbildungsordnung – Sachstandsbericht

Donnerstag, 21. Mai 2009, Nachmittagssitzung

Dr. Harb, Hamburg: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Anträge 15 und 17 sind nach meiner Auffassung sehr wichtige Anträge. Sie befassen sich mit einem Teil der Weiterbildung, die im stationären Bereich praktisch nicht mehr vorkommt, so beispielsweise die Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. Wir haben zwar in Hamburg die Lösung geschaffen, dass die drei Jahre im ambulanten Bereich absolviert werden, aber die Frage ist: Wenn im UKE wieder ein Endokrinologe vorhanden ist, hätten wir das alte Problem, dass zwei Jahre in der Klinik und ein Jahr im ambulanten Bereich absolviert werden.

Um dieses Problem zu lösen, sollte man die Weiterbildung in bestimmten Schwerpunkten und Zusatzweiterbildungen öffnen, dass der Weiterbildungsassistent wählen kann, ob er das im stationären oder im ambulanten Bereich absolvieren kann.

Das Problem beim Antrag 15, nämlich die Finanzierung, sehe ich ein. Aber es sollte der Versuch unternommen werden, ob wir nicht Mittel lockermachen können. Die Kollegen im niedergelassenen Bereich haben in der Tat Probleme damit.

Zum Antrag 17: Es gibt im stationären Bereich bestimmte Inhalte, die schlicht und einfach nicht mehr vermittelt werden, weil sie nicht mehr gemacht werden, so beispielsweise im gynäkologischen Bereich. Es werden weder Frühdiagnostik noch Entnahme von Abstrichen durchgeführt.

Wir haben jetzt die Möglichkeit, in der Weiterbildungsordnung zu sagen: Gynäkologie und Geburtshilfe fünf Jahre, davon können zwei Jahre im ambulanten Bereich absolviert werden. Es müsste nur der Zusatz kommen: mindestens jedoch soundso viel Monate, damit der Weiterbildungsassistent im ambulanten Bereich einige Monate absolviert. Während dieser Monate kann er eine ganze Menge von dem lernen, was er heute in der Klinik nicht mehr lernt.

Ich bitte Sie, beide Anträge zu unterstützen. Ich halte sie für sehr wichtig.

Danke.

(Vereinzelt Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank. – Jetzt bitte Herr Kollege Schwarzkopf-Steinhauser aus Bayern.

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