TOP V: (Muster-)Weiterbildungsordnung – Sachstandsbericht

Donnerstag, 21. Mai 2009, Nachmittagssitzung

Dr. Jaeger, Schleswig-Holstein: Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich wollte mich meinem Vorredner anschließen und mit zwei weiteren Ergänzungen dafür werben, dass unser Ergänzungsantrag unterstützt wird. Natürlich findet noch Weiterbildung statt. In unserer Klinik findet sie so statt, dass in der Regel der Facharzt und der Oberarzt mit einem PJler operieren und der Stationsarzt, der Weiterbildungsassistent eben Stations- und Ambulanzarbeit macht. Um seinen OP-Katalog vollzubekommen, kann er das in seiner Freizeit erledigen.

Selbstverständlich ist es schön, wenn mehr Geld im System ist. Das hebt aber nicht diese Ungleichbehandlung auf, dass es einige Kliniken gibt – ich will sie gar nicht „Rosinenpicker“ nennen; das ist ja in Ordnung –, die sich darauf konzentrieren, am Fließband zu operieren, zu endoskopieren, während es andere gibt, die wichtige Aufgaben der Weiterbildung übernehmen, eine, wie Herr Windhorst eben noch flammend gesagt hat, der ureigensten und wichtigsten Aufgaben der Ärzteschaft.

Dies muss sich irgendwo in diesem System der Honorierung wiederfinden. Es ist ganz klar, dass das mehr Zeit braucht, wie Herr Veelken gesagt hat. Wir werden immer wieder mit diesen Kliniken verglichen, die dieser Verpflichtung eben nicht nachkommen. Genauso wie wir Intensivkapazitäten und Notbereitschaft vorhalten, werden wir hier regelmäßig benachteiligt.

Es wurde gesagt: Wer die Musik bezahlt, wird dann auch ein Mitspracherecht haben. Man hat also Angst vor der zukünftigen Entwicklung. Wir müssen uns dann eben gegen diese Entwicklungen stemmen. Bei unserem Arbeitszeitprozess wurde genau das von vielen Kollegen gesagt: Wenn wir das machen, werden die dieses und jenes tun. Dann muss man sich eben auf die Situation einstellen und entsprechend dagegen vorgehen. Man sollte aber nicht zunächst gleich wieder kuschen und sagen: Wir wollen daran nicht rütteln.

Danke schön.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön. – Der 43. Redner ist Herr Kollege Holfelder aus Hessen.

© Bundesärztekammer 2009