TOP VIII: Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

Freitag, 22. Mai 2009, Vormittagssitzung

Dr. Schaaf, Bayern: Verehrtes Präsidium! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich hatte bei diesem Thema damit gerechnet, auf der Rednerliste vielleicht auf Platz 38 zu stehen. Ich bin nun überrascht, dass ich so früh an der Reihe bin. Ich möchte Sie bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Diskussion mit einem Detail aus dem Antrag 107 konfrontieren. Dort steht das Wort „gehostet“. Dahinter verbergen sich Vorgänge, die deutlich komplexer sind, als man meint.

Der Antrag zielt auf Folgendes ab. Wenn eine zentrale Datenspeicherung erfolgen soll, dann soll das mit den Ärztekammern im Sinne eines Host Servers erfolgen. Was verbirgt sich hinter dem Wort „gehostet“? Das heißt, wir müssten für alle Patienten in den Ärztekammern an 365 Tagen 24 Stunden lang alle Daten online für diejenigen zur Verfügung stellen, die berechtigt sind.

Das ist eine Forderung, die auf den ersten Blick gar nicht so schlecht aussieht. Dahinter steht, dass die Patientendaten bei uns Ärzten sicherer sind als woanders. Das sehe ich auch so. Aber niemand weiß, wie so etwas aussieht. Ich beispielsweise habe keine Ahnung, wie ein solcher Server in Bayern für die Millionen von Patienten aussehen sollte. Welches Ausmaß hat er? Ist er so groß wie ein Bungalow? Ist er so groß wie ein Aktenkoffer?

Ich meine, der Antrag ist gut gemeint, aber sollte in dieser Form nicht durchgehen, weil die Weiterungen viel zu wenig bekannt sind. Man sollte diesen Antrag an den Vorstand überweisen, damit man sieht, was wirklich dahintersteckt. Das ist noch zu wenig ausgegoren.

Herzlichen Dank.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Kollege Schaaf. – Jetzt Herr Veelken aus Berlin.

© Bundesärztekammer 2009