TOP I: Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik

Mittwoch, 12. Mai 2010, Vormittagssitzung

Dr. Lenhard, Rheinland-Pfalz: Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren des Vorstands! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Das Sachleistungsprinzip hat in den letzten 15 Jahren viele Praxen in Deutschland an die Wand gefahren. Jetzt kommt Herr Kollege Dietrich daher und spricht davon, das sei alles nicht so, man solle es fortführen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir haben zum ersten Mal die Chance, auch mit dem Rückenwind der Politik, dass die Großwetterlage beim Sachleistungsprinzip bereinigt wird. Aber schon wieder wird es zerredet. Meine Vorgänger haben ganz klar argumentiert und erklärt: Die soziale Verträglichkeit existiert.

Herr Dietrich, ich bin es leid, von Ihnen Vorschläge zu hören, die meine Arbeit desavouieren, die die Wertigkeit meiner Arbeit im niedergelassenen Bereich und auch im stationären Bereich ad absurdum führen. Ich kann das nicht mehr hören!

(Beifall)

Ich beobachte das seit drei Ärztetagen. Es fällt mir auf, dass Ihre Ausführungen regelmäßig unser aller Arbeit desavouieren. Das muss ich hier einmal loswerden.

(Beifall)

Ich komme aus Rheinland-Pfalz. Ich möchte dem Kollegen, der nach mir spricht, eine Korrektur aufgeben. Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz hat genau diese Befragung durchgeführt und nachgefragt, welche Kollegen das Sachleistungsprinzip beibehalten möchten und wie viele Kollegen die Kostenerstattung haben möchten. Das Ergebnis war eindeutig: 76,9 Prozent aller Kollegen möchten die Kostenerstattung zumindest einmal ausprobieren dürfen.

(Beifall)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich wünsche mir, dass der Deutsche Ärztetag in Dresden ein solch klares Votum für die Kostenerstattung abgibt.

Danke schön.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank. – Nun noch einmal Herr Kollege Michaelis aus Thüringen.

© Bundesärztekammer 2010