TOP II: Versorgungsforschung

Mittwoch, 12. Mai 2010, Nachmittagssitzung

Vizepräsidentin Dr. Goesmann: Meine sehr verehrten Damen und Herren! Nach einer kurzen Umbaupause treten wir in den Tagesordnungspunkt II ein. Ich danke Herrn Professor Hoppe dafür, dass er mir die Leitung dieses Tagesordnungspunkts „Versorgungsforschung“ überlassen hat.

Es ist mir eine Ehre und Freude, die drei Referenten zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßen zu dürfen. Ich darf herzlich begrüßen Herrn Professor Dr. Dr. h. c. Peter Scriba aus München, Herrn Professor Dr. Thomas Mansky und Herrn Professor Dr. Hans-Konrad Selbmann. Herzlich willkommen! Ich freue mich schon jetzt auf Ihre Referate.

(Beifall)

Meine Damen und Herren, es geht heute um das Thema Versorgungsforschung. Es gilt, die Förderinitiative Versorgungsforschung, die der 108. Deutsche Ärztetag vor fünf Jahren auf den Weg gebracht hat, zu bilanzieren. Wir wollen schauen: Was ist aus unserem Forschungsprojekt geworden?

Dazu haben wir Ihnen inzwischen Unterlagen zur Verfügung gestellt. Sie haben zum einen die „Visitenkarten“, ein dickes Heft mit denjenigen Projekten, die inzwischen durchgeführt oder beantragt wurden, vorliegen. Ferner haben Sie ein Formular zur Anforderung der Reporte Versorgungsforschung erhalten. Darüber werden wir von Herrn Professor Scriba sicherlich noch mehr hören.

Ich freue mich, dass ich Sie durch diesen Tagesordnungspunkt führen darf. Es wurde bereits gesagt: Ich war Mitglied der Ständigen Koordinationsgruppe Versorgungsforschung, die in den letzten fünf Jahren dieses Projekt bearbeitet hat. Ich möchte an dieser Stelle herzlich für die außerordentlich gute Zusammenarbeit in dieser Koordinationsgruppe danken. Wir haben sehr einvernehmlich und sehr konstruktiv zusammengearbeitet und werden Ihnen die Ergebnisse heute vorlegen.

Was versteht man unter „Versorgungsforschung“? Wir haben damals eine Investitionsentscheidung getroffen zugunsten eines vernachlässigten Forschungszweiges. Versorgungsforschung steht unserer täglichen ärztlichen Arbeit besonders nahe, weil sie das Versorgungsgeschehen, das wir selber tagtäglich in die Hand nehmen und beeinflussen wollen, in den Mittelpunkt rückt. Nur wer die Realität der von vielen Determinanten geprägten medizinischen Versorgung vorbehaltlos untersucht und versteht, kann den Anspruch auf rationale Mitgestaltung der gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen erheben. Dazu leistet unsere Versorgungsforschung einen wesentlichen Beitrag. Wir haben das 2005 verabschiedete Rahmenkonzept in folgende Worte gefasst:

Es

– gemeint ist das Rahmenkonzept –

stellt eine notwendige und realistische Grundlage zur Fundierung wichtiger zukünftiger Positionsbestimmungen der Ärzteschaft dar, die darauf zielt, unter sich verändernden Rahmenbedingungen konkrete Lösungen für eine gute Patientenversorgung und somit auch für eine adäquate ärztliche Berufsausübung aufzuzeigen.

Wir wollen mit der Versorgungsforschung Dinge erarbeiten, die wir später zur Politikberatung anbieten können.

Seither sind mit den zur Verfügung gestellten Mitteln eine große Anzahl beeindruckender Projekte realisiert worden. Die Ihnen vorliegenden „Materialien“ zu den daraus hervorgegangenen Dokumenten und Publikationen sollen Ihnen einen ersten Eindruck vom Umfang und der Vielfalt der Themengegenstände geben.

Die drei Referenten zu diesem Tagesordnungspunkt werden uns gleich auf einen spannenden Rundgang durch relevante Themenfelder führen. Dazu begrüße ich an erster Stelle den Ihnen allen seit nunmehr sechs Jahren bekannten Referenten Herrn Professor Dr. Dr. h. c. Scriba. Er ist Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer und der Ständigen Koordinationsgruppe Versorgungsforschung, des Steuerungsgremiums unserer Förderinitiative. Bitte, Herr Professor Scriba, Sie haben das Wort.

© Bundesärztekammer 2010