Prof. Dr. habil. Schulze, Vorstand der
Bundesärztekammer: Frau Vizepräsidentin! Hohes Präsidium! Meine sehr
geehrten Damen und Herren! Sie sehen vor sich einen ausgesprochenen
Protagonisten für Versorgungsforschung. Das ist nicht nur ein verbales
Bekenntnis, sondern wir haben hier in Sachsen für 300 000 Diabetiker mit
Leitlinien, mit Vertragsgestaltung, mit Implementierung eines Systems einer
verbesserten Diabetesbetreuung hohe Anerkennung schon vor fünf Jahren, bevor
diese Initiative gestartet wurde, erhalten. Das war damals Gründungsarbeit.
Heute müssen wir feststellen: Wir haben eine ausgezeichnete Grundlagenforschung,
wir haben in Deutschland eine ausgezeichnete klinische Forschung. Wir haben
aber noch immer ein Aschenbrödeldasein der Versorgungsforschung. So darf es
nicht bleiben. Wenn wir Versorgung gestalten wollen und nicht gestaltet werden
wollen, müssen wir die letzte Meile in der Versorgung in Augenschein nehmen,
kritisch durchleuchten, alternativ gestalten, und zwar in der Richtung, wie es
für die Patienten und uns Ärzte sinnvoll ist.
Ich möchte ausdrücklich der Gruppe,
die um Professor Scriba herum bei der Bundesärztekammer diese Dinge so
sorgfältig bearbeitet hat, gratulieren. Es gibt in der Bundesrepublik nichts
Besseres als diese bahnbrechende Arbeit, die wir gestern vorgestellt bekommen
haben.
Meine Damen und Herren, es ist auch
Transparenz vorhanden. Wir haben jährlich die Ergebnisse dieser
Förderinitiative mitgeteilt bekommen. Wir haben ärztlich relevante Themen
wissenschaftlich aufbereitet erhalten. Wir haben die „Visitenkarten“ gesehen
und haben drei exzellente Übersichtsreferate gehört. Sie konnten sich in
Verfolg des gestrigen Tages detailliert informieren.
Es ist uns gelungen, von dieser
Initiative aus eine Initiierung der Folgeförderung durch DFG und BMBF
anzustoßen. 54 Millionen Euro hat Frau Schavan dieses Jahr für die Versorgungsforschung
ausgelobt. Das ist sehr gut. Wir können es uns ein Stück weit auf die Fahne
schreiben, dass uns dies gelungen ist. Die Versorgungsforschung auszusetzen,
hieße, laufende Projekte und die konzeptionelle Weiterentwicklung zu stoppen.
Das können wir uns, meine Damen und Herren, einfach nicht leisten. Da ist viel
zu viel Vernünftiges geschehen und perspektivisch angedacht.
Schlussfolgerung: fortsetzen, nicht
aussetzen, Förderinitiative konsolidieren und präzisieren. Deshalb bitte ich
darum, den Leitantrag des Vorstands II-01 zu unterstützen und dem Antrag II-03
nicht Ihre Stimme zu geben.
Danke schön.
(Beifall)
Vizepräsidentin
Dr. Goesmann: Herzlichen Dank, Herr Professor Schulze, auch noch einmal für
die guten Worte für unsere Arbeitsgruppe. – Jetzt kommt Herr Windau aus
Sachsen, der Mitglied in der SKV ist.
|