TOP III: (Muster-)Weiterbildungsordnung

Donnerstag, 13. Mai 2010, Nachmittagssitzung

Henke, Vorstand der Bundesärztekammer: Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren! Einer der Vorredner hat davon gesprochen, dass es nicht vom Himmel gefallen ist, dass die Ärzteschaft für die Gestaltung der Weiterbildung zuständig ist. Ich will Ihnen ein Beispiel nennen, das vor wenigen Wochen Frank Ulrich Montgomery auf die Palme getrieben hat, als nämlich die Hamburger Krankenhausgesellschaft ein Positionspapier platziert hat, das breit gestreut wurde in der politischen Ebene in Berlin – alle Abgeordneten des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages haben es erhalten –, in dem die Hamburger Krankenhausgesellschaft dafür plädiert, die Verantwortung für die ärztliche Weiterbildung den Krankenhausträgern zu übertragen.

Ich weiß aus Gesprächen, dass es an der Spitze der Krankenhausgesellschaft den einen oder anderen gibt, der diese Idee gern mit Gutachten untermauern möchte.

Wenn wir diese Kompetenz als Kompetenz der Selbstverwaltung haben wollen, müssen wir dafür auch etwas tun, was die eigentliche Stärke der Selbstverwaltung ausspielt. Die eigentliche Stärke liegt nicht in der Verwaltung, sondern die eigentliche Stärke liegt in dem „Selbst“. Wir sind in der Lage, Prozesse wie diese Selbstverwaltung selbst zu organisieren, wenn es uns gelingt, die Kolleginnen und Kollegen in den Prozess der Debatte, in die Feedbackkultur einzubeziehen und dazu zu bekommen, die Weiterbildung zu ihrer Sache in den Abteilungen werden zu lassen.

Dazu bieten die Evaluationsprojekte eine gute Gelegenheit, die bei Dieter Mitrenga in Nordrhein vor zehn Jahren begonnen haben, die dann in Westfalen liefen. Ich nenne das tolle Pilotprojekt in Hamburg und Bremen. Jetzt haben wir es zum ersten Mal bundesweit ausgerollt. Hier ist die Gelegenheit gegeben, in den Abteilungen darüber zu sprechen.

Es ist klar, dass wir dafür die Weiterzubildenden brauchen. Deshalb sprechen Sie sich bitte für eine Meldepflicht aus. Da muss man nicht viel Federlesens machen. Man kann einfach sagen: Mit der Beitragseinordnung wird ein Zettel verschickt, auf dem man angeben soll, wer was wo wann macht.

Votieren Sie bitte für den Antrag III-08, der dafür die Grundlage schafft.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank. – Jetzt noch Herr Jonitz vom Vorstand.

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