Dr. Marx, Nordrhein:
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich stimme dem
Kollegen Montgomery vollkommen zu, wenn er warnend darauf hinweist, dass das
Sponsoring von Selbsthilfegruppen durch die Pharmaindustrie kritisch zu sehen
ist. Das hat nichts mit Patientenrechten zu tun, sondern es geht dabei um eine
direkte Einflussnahme. Das sind leider Dinge, die zunehmend in Form eines
negativen Lobbyismus geschehen. Ich verstehe die Kollegin, die gesagt hat: Ich
habe arme Patienten, die sich neue Medikamente nicht leisten können. Dann muss
man sagen: So geht es nicht. Da werden letztendlich die Patienten von der
Industrie instrumentalisiert im Sinne der Eigeninteressen der Industrie. Wir
müssen zusehen, dass wir uns davon nicht vereinnahmen lassen.
Unsere ärztliche Glaubwürdigkeit
wäre in solchen Fällen deutlich höher, wenn unsere eigenen Fortbildungen nicht
so von der Pharmaindustrie gesponsert wären, wie das der Fall ist. Da ist
Deutschland kein großes Vorbild. Da sind andere Länder wie die skandinavischen
Länder oder die Niederlande und Großbritannien ein Vorbild. Wir wären
sicherlich in einer besseren Position, wenn wir in Bezug auf das Sponsoring von
sogenannten Selbsthilfegruppen mit eigenem Vorbild und einer pharmafreien
Fortbildung vorangehen könnten.
Ich stimme dem Kollegen Montgomery
absolut zu: Das ist eine Gefahr. Das sind Einflussnahmen auf sogenannte
Patientenrechte. Da muss man schon sehr aufpassen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön, Herr Marx. – Jetzt kommt Rudolf
Henke vom Vorstand.
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