Dr. Holzborn, Nordrhein:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren Kollegen! Herr Bartmann, Sie haben
richtigerweise gesagt: Es war ein langer Weg. Sie haben sich bewegt. Von einer
relativ bequemen Position aus haben Sie sich dem angenähert, was wir schon seit
Jahren sagen. Gegen den Leitantrag des Vorstands ist nichts einzuwenden. Ich
empfehle Ihnen besonders den Antrag 56, der vom E-Health-Ausschuss der
Landesärztekammer Nordrhein erarbeitet und vom dortigen Vorstand mitgetragen
wird. Dort ist alles aufgelistet, was wir in der Vergangenheit beschlossen
haben und was wir wollen. Zusätzlich spreche ich zum Antrag 121, der noch nicht
umgedruckt vorliegt, in dem die Situation noch etwas pointierter dargestellt
wird. Es geht um die drei Anwendungen Versichertenstammdaten, elektronischer
Arztbrief und Patientennotfalldatensatz. Wir ziehen es vor, nicht vom
„Notfalldatensatz“ zu sprechen, sondern vom „Basisdatensatz“, weil es besser
zum Ausdruck bringt, was wir wollen.
Herr Bartmann, bezüglich des
Stammdatenabgleichs haben Sie nicht die Erfahrung, wie es in der Praxis
aussieht. In der Praxis kann ein Terminal stehen, wie es auch in den Tankstellen
steht, um die Maut zu bezahlen. Aber die Kosten sind von denen zu tragen, die
das machen. Wenn ärztliche Hilfe dazukommt oder das ärztliche Personal
Hilfestellung leisten soll, möchten wir das auch nicht umsonst tun. Nicht jeder
ist clever; Oma Koslowski aus dem Ruhrgebiet kann das nicht. Ein Beispiel: Im
Urlaub auf Neuseeland hatte ich Schwierigkeiten mit drei Bankkarten. Die
holländische Karte funktionierte schließlich. Bei der Bank sagte man mir, ich
sei selber schuld, ich hätte die Karten magnetisiert.
Kurz ein Wort zu den rechtlichen
Aspekten: Wir wollen auch nicht durch die Nutzung von Daten im Arztbrief
– elektronisch oder nicht – in Haftung genommen werden. Das muss
gesetzlich korrigiert werden. Lesen Sie das bitte im Antrag nach.
Wir sollen mit den Mitteln sparsam
umgehen. Das gilt auch für die Elektronik. Sie wird teuer. Nordrhein hat eine
Menge an Rollout an Geräten gemacht, die bis jetzt keiner benutzen kann. Das
muss aufhören. Es wird nur das eingeführt, was wirklich notwendig ist.
Herr Lipp, Ihre Anträge zur
Verbesserung sind ja gut und schön. Warten wir erst einmal ab, ob das Ganze
läuft; anschließend können wir uns darüber unterhalten.
Ich danke Ihnen.
(Vereinzelt Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h.
c. Hoppe: Vielen Dank, Herr Holzborn. – Als nächster Redner Herr
Grauduszus.
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