Werner, Rheinland-Pfalz:
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Auf Kreisebene haben wir uns
vor einem Jahr mit dieser Problematik beschäftigt und haben einige Pferdefüße
gefunden, die meines Erachtens in dieser Diskussion hier nicht beseitigt werden
konnten. Die Nutzung der E-Card zu kommerziellen Zwecken erklärt das
gesteigerte Interesse der Industrie. Das ist ein Milliardenmarkt. Die
Amerikaner verkaufen solche Datensätze zu erklecklichen Preisen. Es wurden
Tausend Dollar oder ähnliche Summen genannt. Natürlich ist es für mögliche
Lieferanten von Interesse, wie viele Patienten in einem gewissen Sprengel
infrage kämen, die angesprochen werden könnten.
Auf einer Medica habe ich mir
einmal die Mühe gemacht, die Stände von Anbietern der E-Card aufzusuchen. Alle
erzählten mir – das wusste ich nicht –, dass sie planen, eine
zweite Ebene für die Karte zu schaffen, die dazu dienen soll, dem Patienten
durch den Kartenanbieter Angebote bezüglich seiner gesundheitlichen Probleme zu
unterbreiten.
Auf meine Frage, woher sie denn
wüssten, was sie gezielt anbieten sollen, wurde jeweils das Gesprächsthema
gewechselt. Das geschah bei vier Anbietern, die ich angesprochen habe. Das hat
mich sehr beeindruckt.
Die Onlineanbindung bedeutet immer
eine Verseuchungsgefahr für den angeschlossenen Rechner, egal welche
Verschlüsselung man wählt. Die einzige andere Lösung bestünde darin, eine
Leitung zu legen, die man allein benutzt. Das gibt es nicht.
Es stellt sich auch die Frage der
Haftung. Man könnte auf die Idee kommen, einen Einzelrechner zur Kommunikation
zu nutzen. Diesen müsste man dann vorhalten. Man müsste seine Abrechnungsdaten
erst auf einem Datenträger speichern und dann über einen solchen Rechner
weiterleiten.
Eine weitere Frage lautet: Was
geschieht bei unrichtigen Notfalldaten? Wer haftet, wenn ich mich auf sie
verlasse? Was passiert, wenn mir ein Virus meinen Datenbestand vernichtet? Wer
haftet dann? Wer bezahlt mir die tägliche Datensicherung, die
Datenschutzmaßnahmen, die ich ergreifen muss? Die Lösung wäre vielleicht eine
dezentrale Datenspeicherung beispielsweise in Form einer Stickkarte.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h.
c. Hoppe: Schönen Dank. – Jetzt bitte Herr Kollege Brock aus
Nordrhein.
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