TOP I: Forderungen und Vorschläge der Ärzteschaft für die Gesundheitsreform 2003

Dienstag, 18. Februar 2003

Berlin, Axica Kongress- und Tagungszentrum, Nachmittagssitzung

Dr. Joas, Bayern:

Verehrtes Präsidium! Verehrte Damen und Herren! Die Transparenzforderung schwebt durch sämtliche politischen Lager. Wir hätten es schon gern konkreter, was sich dahinter verbirgt. Herr Müntefering hat uns auf April/Mai vertröstet. In Rheinland-Pfalz gibt es die Patientenquittung bereits. Die Leistung wird dokumentiert und eventuell vom Patienten auch bestätigt. Am Quartalsende wird unter der Budgetierung überhaupt nicht bezahlt. Die Patientenquittung sollten wir als eine weitere Möglichkeit der Dokumentation betrachten. Sie ist eine Papierleistung, hinter der nichts steht.

Ich glaube, wir sollten konkreter werden. Es gibt in der Ärzteschaft längst die Forderung der Kostenerstattung. Die Konsequenz der Kostenerstattung setzt neue Maßstäbe. Das bedeutet, der Patient ist der neue Souverän. Der Patient erhält eine ärztliche Leistung, prüft die Qualität dieser ärztlichen Leistung an sich selber, eventuell zusammen mit Patientenverbänden, er prüft die Rechnung, bezahlt diese Rechnung und bekommt diese Rechnung von seiner freundlichen Servicekrankenkasse entsprechend der von ihm abgeschlossenen Police, für die er sich entschieden hat, erstattet.

(Zustimmung)

Uns wurde heute vonseiten der Politik ständig gesagt, wir sollten möglichst früh ganz konkrete Forderungen erheben und nicht im vagen Transparenzbereich bleiben.

Das sollte von uns ganz klar als eine Möglichkeit betrachtet werden. Das wurde bereits in einem Vorabpapier von unserem Präsidenten vorgestellt. Es gibt von der vertragsärztlichen Vereinigung eine Gesetzesvorlage, die am 6. September vergangenen Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. In diesem Zusammenhang nenne ich die Namen der Professoren Schachtschneider und Hankel.

Daran sollten wir uns messen lassen. Das sind ganz klare Leistungen und Forderungen von unserer Seite. Das sollten wir der Öffentlichkeit genügend stark vorstellen.

Danke schön.

(Zustimmung)

Dr. Auerswald, Vizepräsidentin:

Vielen Dank, Herr Dr. Joas. - Als nächster Redner bitte Herr Dr. Josten aus Nordrhein.

© 2003, Bundesärztekammer.