Die Zahl
der Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit – soweit sie bei den
Landesärztekammern registriert sind – hat sich im Jahre 2002 um 3,8 % erhöht.
Dies entspricht 2.950 Ärztinnen und Ärzten. Der Zuwachs liegt damit höher als
in den beiden Vorjahren, als die Zuwachsraten 3,6 % bzw. 3,3 % betragen haben.
Erstmals
wurden die Daten über die Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit von den
Landesärztekammern – mit Ausnahme von Nordrhein – differenzierter erhoben.
Demnach befinden sich von den Ärztinnen und Ärzten ohne ärztliche
Tätigkeit 61,7 % im Ruhestand, 1,8 %
sind berufsunfähig, 0,2 % befinden sich in der Freistellungsphase der
Altersteilzeit, 6,1 % sind ausschließlich im Haushalt tätig,2,8 % sind
berufsfremd tätig,5,9 % befinden sich in Elternzeit, 13,1 % sind arbeitslos und
schließlich geben 8,2 % einen sonstigen Grund an.
Zur
Begegnung des sich abzeichnenden Ärztemangels ist es nützlich zu wissen, wie
groß das Reservepotenzial ist, d. h. wie viele Ärztinnen und Ärzte für eine
kurative Tätigkeit „reaktivierbar“ wären. Anhand dieser Daten kann man
erkennen, dass sich 63,7 % der Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit im
Ruhestand befinden bzw. berufsunfähig sind. Demzufolge liegt das
„Rückkehrerpotenzial“ bei maximal 36,3 %. Hochgerechnet bedeutet dies in
absoluten Zahlen etwa 29.000 Ärztinnen und Ärzte. Der Ärztinnenanteil an dieser
Größe beträgt 70,3 %. Das bedeutet, der Ärztemangel kann entschärft werden,
wenn es durch attraktive Angebote gelingt, Ärztinnen wieder für die kurative Patientenversorgung
zu gewinnen.
Von der
Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg liegen die Arbeitslosenzahlen, die jeweils
im September eines jeden Jahres erhoben werden, vor. Daraus ergibt sich, dass
bis September 2002 ein – wie in der Studie prognostiziert – weiterer Rückgang
der Zahl der arbeitslosen Ärztinnen und Ärzte festzustellen ist. Es wurden nur
noch 6.071 arbeitslose Ärztinnen und Ärzte gemeldet. Dies ist ein Rückgang von
511 Ärztinnen und Ärzte bzw. 7,8 % gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil der
Ärztinnen unter den Arbeitslosen beträgt 60,2 % (absolut: 3.655). Zur Zeit liegt die Arbeitslosenquote der Ärztinnen und Ärzte
bei 2 % und damit sehr deutlich unter der allgemeinen Arbeitslosenquote.
Die
Anteile der einzelnen Tätigkeitsbereiche an der Gesamtzahl der Ärztinnen und
Ärzte verteilt sich nun wie folgt: ambulant 34,4 %, stationär 37,7 %, in
Behörden/Körperschaften 2,7 %, in sonstigen Bereichen 4,1 % und nicht ärztlich
tätig 21,1 %.
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