Die
aus der am 26.03.2001 gegründeten gemeinsamen Projektgruppe „Ärztliche
Verfahrensbewertung“ der Bundesärztekammer und Kassenärztlichen
Bundesvereinigung hervorgegangene HTA-Arbeitsgruppe von Bundesärztekammer und
Kassenärztlicher Bundesvereinigung legte am 18.01.2002 ihren ersten HTA-Bericht
(Laserinduzierte interstitielle Thermotherapie (LITT) bei malignen Tumoren,
abrufbar unter http://www.baek.de/30/Gebuehrenordnung/10Aktuelles/200201182.pdf bzw. unter http://www.kbv.de/hta/1942.htm)
vor. Die Vorstände der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung befürworteten eine Fortsetzung der HTA-Berichterstattung zu
ausgewählten, von den Vorständen der Bundesärztekammer bzw. der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung konsentierten Themen durch die gemeinsame
HTA-Arbeitsgruppe, und erteilten der gemeinsamen HTA-Arbeitsgruppe mit
Beschluss vom 26.04.2002 den Auftrag, weitere HTA-Berichte zu folgenden
Behandlungsverfahren zu erstellen: Minimalinvasive Wirbelsäulenkathetertechnik
nach Racz, Radionuklid-Therapie bei Morbus Bechterew, Seed-Implantation bei
Prostatakarzinom. Ungeachtet der Tatsache, dass es sich hierbei um
Behandlungsverfahren zu völlig unterschiedlichen Krankheitsbildern
(Bandscheibenbeschwerden, Spondylitis ankylosans, Frühstadium des
Prostatakarzinoms) handelt, ist der wissenschaftliche und klinische Stellenwert
des Behandlungsverfahrens jeweils unsicher oder strittig. Dies ruft zahlreiche
Anfragen von Beihilfestellen, Krankenversicherungen, Gerichten, Patienten, etc.
zur wissenschaftlichen Anerkennung sowie Fragen zur Vergütung des jeweiligen
Behandlungsverfahrens sowohl bei der Bundesärztekammer (für den
Privatliquidationsbereich) als auch bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
(für den vertragsärztlichen Sektor) hervor, da es sich in allen drei Fällen um
Behandlungsverfahren handelt, die als besonders patientenfreundlich beworben
und deshalb mit großen Medieninteresse verfolgt werden.
Mit
Bekanntmachung im Deutschen Ärzteblatt am 24.05.2002 (Deutsches Ärzteblatt/Jg.
99/Heft 21/24. Mai 2002/Seite A 1463) wurde der Vorstandsbeschluss vom
26.04.2002 über die drei neuen HTA-Themen der ärztlichen Öffentlichkeit zur
Kenntnis gebracht sowie den wissenschaftlichen Gesellschaften, Ärzteverbänden
sowie interessierten einzelnen Sachverständigen der medizinischen Wissenschaft
und Praxis, den Spitzenverbänden der Selbsthilfe- und Patientenorganisationen
sowie der Spitzenorganisation der Hersteller entsprechender Medizinprodukte,
-Geräte und Arzneimittel Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. Hierzu wurde
ein jeweils themenspezifischer Fragenkatalog an die anfragende Organisation
oder den interessierten einzelnen Arzt oder Wissenschaftler versandt.
Am
28.03.2002 legte die HTA-Arbeitsgruppe das Assessment zur minimalinvasiven
Wirbelsäulenkathetertechnik nach Racz dem Vorstand der Bundesärztekammer zur
Zustimmung vor. Der Peer Review zu diesem HTA-Bericht war, wie in der eigenen
Verfahrensrichtlinie vorgesehen, von Mitgliedern des Wissenschaftlichen
Beirates der Bundesärztekammer wahrgenommen worden, und hat im Ergebnis zur
uneingeschränkten Befürwortung der im Bericht dargelegten Ergebnisse zum
aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse zur minimalinvasiven
Wirbelsäulenkathetertechnik nach Racz geführt. Nach Zustimmung des Vorstands
der Bundesärztekammer (bei Redaktionsschluss des Tätigkeitsberichtes noch ausstehend)
wird der HTA-Bericht unter den oben genannten Internetadressen der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung bzw. der Bundesärztekammer eingestellt
werden.
Bei der
seit Januar 2003 aufgenommenen Arbeit zum HTA-Bericht über die
Radionuklid-Therapie bei Morbus Bechterew konnte die Arzneimittelkommission der
Deutschen Ärzteschaft zu einer Mitarbeit an diesem Projekt gewonnen werden, die
beschlussreife Fertigstellung des HTA-Berichts zu diesem Thema ist zu Beginn
der zweiten Jahreshälfte 2003 geplant.
Das
Deutsche Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI),
nachgeordnete Behörde des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale
Sicherung, hat angekündigt, neben den deutschsprachigen HTA-Berichten der
„German Scientific Working Group Technology Assessment in Health Care“ und den
Abschlussberichten des Arbeitsausschusses „Ärztliche Behandlung“ des
Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen zukünftig auch die Assessments
der HTA-Arbeitsgruppe von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung
in die Datenbank des DIMDI aufzunehmen. Hierdurch erfährt die nationale und
bzw. internationale Präsentation der Ergebnisse der HTA-Arbeitsgruppe von BÄK
und KBV eine entscheidende Unterstützung und Anerkennung.
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