Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

Wie in vielen anderen Tätigkeitsschwerpunkten der Bundesärztekammer gibt es auf dem Gebiet der Qualitätssicherung eine lange Tradition, eng mit den wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften zusammenzuarbeiten. Ob es darum geht, Richtlinien zur Qualitätssicherung in Laboratoriumsmedizin zur erarbeiten oder Leitlinien für Radiologie, Computertomographie oder Magnet-Resonanz-Tomographie – um nur zwei Beispiele zu nennen – immer ist es notwendig auf den Sachverstand der betroffenen Fachgesellschaften zurückzugreifen.

Schon sehr früh wurde auch eine enge Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), in welcher über 100 Fachgesellschaften zusammengeschlossen sind, angestrebt. Tradition haben schon die so genannten Fachkonferenzen Qualitätssicherung, die in den letzten 10 Jahren mehrfach durchgeführt wurden. Zuletzt im September 2001 in Köln.

Bei der letzten Fachkonferenz Qualitätssicherung waren Themenschwerpunkte die Beschäftigung mit den für die Ärzteschaft immer bedeutsamer werdenden Thema Leitlinien in der Medizin sowie die Auseinandersetzung mit Fragen der evidenzbasierten Medizin.

Gemeinsam wurde festgestellt, dass die individuelle Patientenversorgung nach aktuellem Stand von Wissenschaft und Technik Vorrang haben muss. Dem haben sich Leitlinien und Konzepte von Evidence-based Medicine unterzuordnen. Sie sind Werkzeuge für eine gute Patientenversorgung aber auf keinen Fall Selbstzweck.

Diese Haltung der Ärzteschaft wurde auf dem letzten Deutschen Ärztetag in Rostock unter Tagesordnungspunkt 2 „Individualisierung oder Standardisierung in der Medizin?“ von Professor Kolkmann, dem Vorsitzenden der Qualitätssicherungsgremien der Bundesärztekammer und Professor Enke, dem Präsidenten der AWMF, der Öffentlichkeit in pointierter Form unterbreitet.

Ein weiterer Schritt in der immer enger werdenden Zusammenarbeit von Bundesärztekammer und wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften ist in Vorbereitung. Die ohnehin schon stattfindende Kooperation zwischen Ärztlicher Zentralstelle Qualitätssicherung (ÄZQ) und Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften auf dem Gebiet der Entwicklung und Umsetzung von Leitlinien soll intensiviert werden.

 

Zum Ende des Berichtszeitraums stand die Prüfung der Frage an, ob es hierzu eines besonderen Kooperationsvertrags bedarf und wenn ja, wie dieser sinnvollerweise auszugestalten ist. Die Beratungen hierzu sind gegenwärtig noch nicht abgeschlossen.

© 2003, Bundesärztekammer.