Seit 1996
werden auf Landesebene für Ärztinnen und Ärzte aber auch im begrenzten Umfang
für Angehörige anderer im Gesundheitswesen tätiger Berufe Kurse zum
Qualitätsmanagement durchgeführt. Basis dieser Kurse ist das im Mai1996
veröffentlichte „Curriculum Qualitätssicherung/Ärztliches Qualitätsmanagement“
von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung und AWMF.
Das
Konzept sieht ein Kursumfang von 200 Stunden vor, mit der Zielsetzung, die
notwendigen Grundlagen für die Einführung und Weiterentwicklung von
Qualitätsmanagement in Einrichtungen des Gesundheitswesens zu vermitteln. Der
erfolgreich abgeschlossene Kurs soll Absolventen befähigen, Qualitätsmanagement
mit spezifischen ärztlichen Inhalten im Versorgungsalltag zu implementieren.
Dazu gehört die Zusammenarbeit der Spezialisten einzelner ärztlicher
Fachrichtungen ebenso, wie die Kooperation mit anderen Berufsgruppen und
Patienten. Nachdem der Deutsche Ärztetag 1988 die Qualitätssicherung als
ausdrückliche Verpflichtung für den Arzt in der Berufsordnung verankert hat,
ist mit der (Muster-) Weiterbildungsordnung in der vom Deutschen Ärztetag 1992
beschlossenen Fassung auch in der Weiterbildung der Erwerb von Kenntnissen und
Erfahrungen in der Qualitätssicherung vorgesehen.
Diese grundsätzlichen Vorgaben
werden mit dem Curriculum Qualitätssicherung/Ärztliches Qualitätsmanagement
konkretisiert.
2400
Ärztinnen und Ärzte aber auch Angehörige anderer Gesundheitsberufe und
Vertreter aus der Verwaltung haben mittlerweile die Kurse abgeschlossen. Die
Landesärztekammern bzw. von diesen autorisierte Kursveranstalter haben bis Ende
2002 mehr als 120 Kurse komplett durchgeführt. Damit leisten Ärztinnen und
Ärzte und die anderen im Gesundheitswesen tätigen Berufe einen wichtigen
Beitrag zur Professionalisierung auch auf dem Gebiet des Qualitätsmanagements.
Die in anderen Branchen schon seit Jahren üblichen Vorgehensweisen finden, Dank
der wachsenden Zahl qualifizierter „Qualitätsmanagerinnen und -manager“,
zunehmend auch Eingang in Klinik und Praxis
Unter
Einbeziehung der Erfahrungen mit der Durchführung der Kurse ist im Jahr 2000
eine erste Revision, d.h. konkret eine vorsichtige Modifikation des
Kurskonzeptes erfolgt. Eine weitere Überarbeitung steht für 2003 an. Die
wesentlichen Inhalte des Lehr-/Lernzielkatalogs haben nach wie vor Bestand.
Aktuelle Themen finden Eingang in den Lehr-/Lernzielkatalog und einige
Schwerpunkte sind neu gesetzt.
In
mittlerweile drei bundesweit organisierten Evaluationstreffen mit
Kursabsolventen –1999 in Stuttgart,2000 in Hannover und 2002 in Dresden –
konnten vielfältige Erfahrungen mit der Anwendung des in den Kursen erworbenen
Wissen übermittelt und aktuelle Probleme der Implementierung und
Weiterentwicklung von Qualitätsmanagement in Klinik und Praxis diskutiert
werden. Die Treffen fanden jeweils in enger Zusammenarbeit mit der zuständigen
Landesärztekammer statt. Für die Herausgeber des Curriculums Qualitätssicherung
war es besonders wichtig zu erfahren, dass das Kurskonzept alltagstauglich
konzipiert ist und mit der Publikation im Jahr 1996 offensichtlich eine
Marktlücke gefüllt werden konnte.
Mit den
Kursveranstaltern wird daneben in regelmäßigen Abständen ein Meinungs- und
Erfahrungsaustausch über die Durchführung der Kurse und über die
Rahmenbedingungen für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen fortgeführt. Im
Berichtszeitraum fanden zwei Treffen statt. Arbeitsschwerpunkt dieser Treffen
war die Vorbereitung einer Neuauflage für das Jahr 2003 und die Vorbereitung
des dritten bundesweiten Kursabsolvententreffens im November 2002 in Dresden.
Wesentlich
ist auch, dass mit dem erfolgreichen Abschluss des Curriculum
Qualitätssicherung eine Voraussetzung geschaffen ist, um im Rahmen von KTQ®
(siehe gesonderten Beitrag in diesem Kapitel) eine Weiterqualifizierung
zum Visitor zu eröffnen. Damit können interessierte Ärztinnen und Ärzte nicht
nur als Qualitätsmanager eine Zertifizierung im Krankenhaus intern begleiten,
sondern sich auch aktiv in die Begutachtung anderer Krankenhäuser einbringen.
Somit schließt sich der Kreis von der Qualifizierung für internes
Qualitätsmanagement hin zum externen Qualitätsmanagement.
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