Vor dem
Hintergrund der Positionierung des ÄZQ zur Evidenzbasierten Medizin
(Stellungnahme von BÄK und KBV zur Qualitätssicherung von 1998) sowie den
Formulierungen des § 137 e SGB V zur Evidenzbasierten Medizin beschlossen die
Gremien des ÄZQ im Jahr 2000 die Erarbeitung eines „Rahmen-; Lehr- und
Lernzielkataloges EbM“ zur Nutzung durch die Ärztekammern und kooperierende
Organisationen.
Das
Curriculum EbM wurde im Zeitraum vom November 2001 bis zum Februar 2002 durch
den Expertenkreis „Curriculum EbM“ erstellt. In diesem Expertenkreis wirkten
sowohl in der Gesundheitsversorgung als auch in der Selbstverwaltung tätige
Ärzte, Methodenwissenschaftler und in der Lehre von EbM erfahrene Dozenten mit.
Nach
Verabschiedung durch die Planungsgruppe des ÄZQ und den Vorstand des Deutschen
Netzwerks Evidenzbasierte Medizin (DNEbM e.V.) wurde das „Curriculum
Evidenzbasierte Medizin des ÄZQ und des DNEbM“ im Frühjahr 2002 unter
(www.azq.de/projekte/ 0index/ebmcurriculum/pdf/curriculumebm.pdf) im Internet
veröffentlicht.
Mit
der Entwicklung und landesweiten Implementierung dieses Curriculums sollen
folgende Ziele erreicht werden:
• Ärzten, Patienten und der Öffentlichkeit valide und
verständliche Information über diagnostische, therapeutische und präventive
Maßnahmen in der Gesundheitsversorgung zu vermitteln,
• die Begründung
ärztlicher Maßnahmen auf wissenschaftlicher Grundlage zu reflektieren und zu
verbessern,
• die Nutzung von EbM als Werkzeug eines internen
Qualitätsmanagementsystems zu fördern,
• Diskurse über Prioritäten, Ressourcen und Qualität im
Gesundheitswesen besser zu fundieren,
• EbM in die Aus-, Weiter- und Fortbildung der Ärzte
einzubinden.
EbM kann
damit zu einer essentiellen Dimension im kollegialen Austausch und Lernen
werden.
Für 3
aufeinander aufbauende Kursteile, Grundkurs, Aufbaukurs und Kurse für
Fortgeschrittene mit den Themenschwerpunkten (Systematische Übersichtsarbeiten,
Evidenzbasierte Leitlinien, Patienteninformationen, Lehre und Verbreitung von
EbM) sind in dem Curriculum Lerninhalte und Lernziele definiert worden.
Dabei orientiert
sich das Curriculum inhaltlich am ersten deutschsprachigen Lehrbuch
„Evidenzbasierte Medizin in Klinik und Praxis“.
Unabhängig
von kursspezifischen Inhalten sollten folgende allgemeine Lernziele (siehe
Tabelle 9) den Kursteilnehmern vermittelt werden.  Abb.:
Tabelle - Curriculum EbM – Allgemeine Lernziele
Die
Veranstalter von Kursen in Evidenzbasierter Medizin werden gebeten, ihr
Kursangebot nach diesem Curriculum auszurichten und sich an der durch das
Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin (DNEbM e.V.) koordinierten Evaluation
zu beteiligen.
Die hier erhobenen Daten sollen
nicht nur zur der Weiterentwicklung des Curriculums EbM, sondern auch bei der
Konzeption weiterer Lern- und Lehrzielkataloge genutzt werden.
So wurden
weitere Fortbildungskonzepte (Curricula Strukturierte Krankenversorgung,
Patientenberater nach § 65 b SGB V, deren Entwicklung durch das ÄZQ koordiniert
wird) mit den im Curriculum EbM erarbeiteten Grundlagen zur Fortbildung in EbM
durch inhaltliche und organisatorische Anbindung vernetzt.
Im Jahre 2002 wurden die ersten
Kurse nach dem Curriculum EbM von verschiedenen Veranstaltern durchgeführt und
teilweise von Mitarbeitern des ÄZQ mitgestaltet.
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