Tätigkeitsschwerpunkte 2002

Im Berichtszeitraum lagen die Arbeitsschwerpunkte neben den kontinuierlichen Aufgaben wie Information über den Stand der Qualitätssicherung und die Begleitung der Qualitätssicherungsaktivitäten im Gesundheitswesen in der Auswertung (Berichterstattung) der 1. Nationalen Qualitätskonferenz, in der Weiterentwicklung der AQS und in dem Ausbau der internetbasierten Informationsplattform.

Auswertung (Berichterstattung) der 1. Nationalen Qualitätskonferenz der AQS

Am 3. und 4. Dezember 2001 hatte in Bremen die 1. Nationale Qualitätskonferenz der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Qualitätssicherung in der Medizin (AQS) stattgefunden (finanziell gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung). Rund 350 Teilnehmer – Repräsentanten der AQS, Mitgliedsorganisationen, der Gesundheitspolitik, der Wissenschaft und Forschung sowie der Patientenversorgung – analysierten und diskutierten den derzeitigen Stand der Qualitätssicherung im deutschen Gesundheitswesen und die Möglichkeiten der Weiterentwicklung.

Konsens bestand darüber, dass die 1999 von der Gesundheitsministerkonferenz verabschiedeten „Ziele für eine einheitliche Qualitätsstrategie im Gesundheitswesen“ weiterhin den Rahmen für Qualitätsbemühungen in der Gesundheitsversorgung darstellen.

Dabei haben sich die Gründe für strategische Aktivitäten in diesem Bereich auf nationaler Ebene weiter verstärkt:

    Öffentlichkeit und Patienten interessieren sich für die Qualität der Versorgung und fordern Qualitätsnachweise und ggf. -verbesserungen. Offen zu Tage tretende Qualitätsprobleme (z. B. Variationen in der Prozess- und Ergebnisqualität, limitierter Zugang zu bestimmten Leistungen etc.) bedürfen einer Erklärung.

     Leistungserbringer sind an einer kontinuierlichen Qualitätssicherung und -verbesserung interessiert.

    Gesundheitspolitiker und Kostenträger fordern Nachweise guter Qualität und hohe Kosteneffektivität. Ideen zur Regulierung der Ausgaben im Gesundheitswesen werden von ihnen zudem fast automatisch mit qualitätskontrollierenden bzw. -sichernden Maßnahmen verbunden.

In den vergangenen Jahren sind folgende Entwicklungen offenkundig geworden:

    Die Entstehung neuer Märkte im Bereich des Qualitätsmanagements (QM): der Zertifizierungsmarkt, der Beratungsmarkt, der Fortbildungsmarkt im QM, der EDV-Markt und der Patienteninformierungsmarkt

    Die Entwicklung neuer bzw. verbesserter Verfahren der Qualitätssicherung wie z. B. die Bewertungsverfahren von Gesundheitseinrichtungen, die Evidenz-Basierung zur Entscheidungsunterstützung, Behandlungspfade, Peer Reviewing, Risk-Management etc.

    Die Fülle der vielerorts initiierten und realisierten Qualitätsprojekte


Während vor Jahren eine nationale Strategie für das Qualitätsmanagement notwendig gewesen ist, um eine Vision vom Bedarf an Qualität und Qualitätsentwicklung zu haben, ist ihre Hauptaufgabe jetzt die erfolgsorientierte Umsetzung ohne zu viel Reibungsverluste finanzieller und mentaler Art.

Folgende Schwerpunkte wurden als prioritär für die Weiterentwicklung der Qualitätsstrategie diskutiert:

    Abstimmung der vielfältigen qualitätssichernden Verfahren aufeinander

    Geeignete Qualitätstransparenz für alle Partner im Gesundheitswesen

    Evaluation der qualitätssichernden Verfahren

    Nutzung lokal adaptierter Formen von klinischem Qualitätsmanagement

    Entwicklung leicht umsetzbarer, niedrigschwelliger Techniken / Einstiegstechniken

    Zügige Leitlinien-Entwicklung

    Förderung des qualitätsorientierten Wettbewerbs

    Förderung sektorenübergreifender Qualitätsmanagementmaßnahmen

    Vermeidung finanzieller Fehlanreize

    Planungs- und Finanzierungssicherheit für Leitlinien-Erstellung, -Implementierung

    Professionalisierung der Patientenbeteiligung

    Erhöhung der Transparenz im Gesundheitswesen


Der vollständige Bericht ist im Internetangebot der AQS unter http://www.aqs.de/publika-tionen.html einsehbar.

Weiterentwicklung der AQS / AG „Zukunft der AQS

Im Hinblick auf die Neuorientierung der AQS und den gesundheitspolitischen Entwicklungen bezüglich Qualitätssicherung in der medizinischen Versorgung wurde ein Rückblick auf die Aktivitäten der AQS seit ihrer Gründung vorgenommen (s. Tabelle 2a –2c)


Abb.: Projekte, die von der AQS begleitet und/oder bearbeitet wurden


Abb.: Projekte, die in den Arbeitsgruppen bearbeitet wurden


Abb.: Tabelle - Veranstaltungen, die von der AQS organisiert bzw. bei denen eine Beteiligung stattgefunden hat

Lagen die Schwerpunkte der Arbeit der AQS in den früheren Jahren mehr auf dem Austausch, der Unterstützung und dem Anstoß von Qualitätssicherungsmaßnahmen in der medizinischen Versorgung, so fand bereits in den letzten zwei Jahren eine Verlagerung der Schwerpunkte bzw. Anpassung an die gesundheitspolitischen Entwicklungen – insbesondere im Hinblick auf die Konkretisierung der gesetzlichen Aufgaben der AQS mit der Gesundheitsreform 2000 und der damit einhergehenden Erweiterung der Mitgliedsorganisationen – statt. Die Neugestaltung des AQS-Internetauftritts (www.AQS.de) einschließlich der inzwischen frei zugängigen DIQ-Projektdatenbank (www.AQS.de/diq.htm) bietet den Mitgliedsorganisationen und der breiten Öffentlichkeit eine Vielzahl von Informationen über das Qualitätssicherungsgeschehen im Gesundheitswesen. Der sektor- und berufsgruppenübergreifende Austausch, wie er z. B. auf der 1. Nationale Qualitätskonferenz möglich war, soll auch weiterhin gefördert werden.

Die Arbeitsgruppe „Zukunft der AQS“ hat unter Berücksichtigung der anderen mit Qualitätssicherung befassten Institutionen und der Ergebnisse der 1. Nationalen Qualitätskonferenz folgende Schwerpunkte für die zukünftigen Aufgaben der AQS herausgearbeitet: 1. Durchführung von Workshops mit aktuellen Themenschwerpunkten, 2. Aufbau einer Clearingstelle für die Evaluation von Qualitätssicherungsmaßnahmen, 3. Ausbau und Weiterentwicklung des AQS-Internetangebots. In der Tabelle 3 ist das zukünftige Arbeitsprogramm mit Blick auf die gesetzlichen Aufgaben dargestellt.


Abb.: Arbeitsprogramm der AQS für die Jahre 2003 bis 2007

Internetauftritt der AQS

Im Berichtszeitraum wurde auch weiterhin am Ausbau und der Aktualität des Web-Portals der AQS gearbeitet. Das Inhaltsverzeichnis sowie eine Suchfunktion über Schlagwörter erleichtern das Navigieren durch inzwischen 220 HTML-Seiten und etwa ebenso vielen PDF-Dokumenten mit Informationen zur Qualitätssicherung im Gesundheitswesen.


Abb.: Screenshot AQS-Inhaltsverzeichnis

Die Statistik zeigt, dass das Internetportal der AQS stetig zunehmendes Interesse findet.

Nutzerfrequenz der AQS-Homepage


Abb.: AQS-Internetstatistik – Anzahl unterschiedlicher anfragender Hosts 2000-2002

© 2003, Bundesärztekammer.