Fortbildung: Curricula der Bundesärztekammer

Als Beitrag zur Qualitätssicherung in der ambulanten Versorgung und zur Steigerung der Attraktivität des Arzthelferinnenberufs durch spezialisierende Fortbildungen haben Fachberufegremien und Vorstand der Bundesärztekammer seit 1996 verschiedene Fortbildungscurricula beschlossen, die unter Federführung der Geschäftsführung und unter Beteiligung der betroffenen Fachkreise erarbeitet wurden:

    1996: CurriculumArzthelferin in der Onkologie“ gemäß „Vereinbarung über besondere Maßnahmen zur Verbesserung der onkologischen Versorgung“ [§ 4 (2)] (siehe Tätigkeitsbericht 1997, Seite 559-565);

    1997:Curriculum „Ambulantes Operieren“,(siehe Tätigkeitsbericht 1998,Seite 653-666);

    1999: Curriculum „Gastroenterologische Endoskopie“ [Federführung: Bayerische Landesärztekammer]. (Siehe Tätigkeitsbericht 1999/2000, Seite 322).

Folgende Curricula kamen auf Grund der Empfehlung der Fachberufegremien vom 21.02.2002 bzw. Beschluss des Vorstands vom 22.03.2002 im Berichtsjahr hinzu:

    Curriculum Pneumologie: Zusammen mit dem Bundesverband Deutscher Pneumologen und dem Berufsverband der Arzt-, Zahnarzt- und Tierarzthelferinnen erfolgte die Bearbeitung eines bereits bei der Bayerischen Landesärztekammer durchgeführten 120 Stunden-Lehrgangs, um eine mit den schon bestehenden Konzeptionen vergleichbare Struktur zu gewährleisten. In der Pneumologie hat insbesondere die starke Zunahme von Patienten mit chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen zur Entwicklung strukturierter Behandlungskonzepte in der ambulanten Versorgung geführt, in denen der Patientenschulung und der Teambetreuung ein hoher Stellenwert zu kommt. Damit ergeben sich auch für die bei niedergelassenen Lungenfachärzten beschäftigten Arzthelferinnen neue Aufgaben bzw. ein geändertes Aufgabenspektrum. Erstmalig wurde hier ein in Teilen auf Lehrbriefe gestützter Lehrgang erprobt, welcher nach dem neuen Konzept zukünftig in digitalisierter Form durchgeführt werden soll.

    Curriculum Dialyse: Auf Antrag der Deutschen Dialysegesellschaft niedergelassener Ärzte wurde gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft für Klinische Nephrologie, der Patienten-Heimversorgung und dem Kuratorium für Heimdialyse und in Abstimmung mit dem Berufsverband der Arzt-, Zahnarzt- und Tierarzthelferinnen und Vertreterinnen der Nephrologie-Schwestern ein 120-Stunden Lehrgang für Arzthelferinnen und Krankenschwestern mit entsprechender Berufserfahrung erarbeitet, um der starken Nachfrage nach qualifiziertem Personal in der ambulanten Dialyse Rechnung zu tragen. Mit einer gemeinsamen Regelung aller Anbieter im Bereich der ambulanten Dialyse wird damit die notwendige Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt gewährleistet. – Die Beteiligten einigten sich darüber hinaus auf einen verbindlichen Stoffkatalog i. R. des Curriculums.

Die Bundesärztekammer hat begleitende „Umsetzungsempfehlungen“ zur Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen in Abstimmung mit den o. g. Verbänden erarbeitet, die Voraussetzungen beim Träger sowie räumliche, personelle und organisatorische Anforderungen beinhalten. In der Ständigen Konferenz der Geschäftsführer am 21./22.11.2002 wurde die Umsetzungsempfehlung verabschiedet und ihre Anwendung in den Landesärztekammern per Rundschreiben vom 05.12.2002 empfohlen.

Alle Curricula sind nicht als obligatorische Maßnahmen, sondern als sinnvolle und zweckmäßige Angebote zu verstehen, um mit bundesweiten Standards die erforderlichen Voraussetzungen für eine einheitliche Mindestqualifikation des Personal zu schaffen. Die Entwicklung bundesweit geltender Curricula – entweder durch die Bundesärztekammer oder dezentral durch eine Landesärztekammer – wird von den Kammern begrüßt und hat sich als zweckmäßiges und gut akzeptiertes Verfahren bewährt. Insbesondere nach der Neukonzeption der Arztfachhelferin (s. Tätigkeitsbericht 2000/2001, Seite 323 ff) können die Curricula als Module i. R. des Wahlteils „Medizin“ sinnvoll eingesetzt werden. – Die Curricula liegen in broschierter Form vor; weitere sind für 2003 in Planung.

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