Die vom Vorstand der Bundesärztekammer gegründete
Konferenz mit derzeit 38 Mitgliedsverbänden trat erstmals im
April 1989 zusammen. Ziel dieser ständigen Einrichtung, die
bisher ein- bis zweimal jährlich getagt hat, ist es, die gegenseitige
Information zu verbessern, zur Klärung des Selbstverständnisses
beizutragen und in dem sich auseinanderentwickelnden Feld der Gesundheitsberufe
im Interesse des Patienten die ordnende Kompetenz des Arztes zu
wahren.
In ihrer Gründungssitzung 1989 wurden von der Konferenz „10
Thesen zur Kooperation der Berufe im Gesundheitswesen“ beschlossen
(s. Tätigkeitsbericht 1992, S. 572 ff). In der Sitzung 1993
wurde eine Vereinbarung zwischen Bundesärztekammer und fünf
Verbänden der Pflegeberufe zur „Kooperation zwischen
Ärzten und Pflegeberufen“ vorgestellt (s. Deutsches Ärzteblatt
91, Heft 9, 04.03.1994). Das Papier war 1994 Auslöser für
ein weiteres Papier zur interprofessionellen Kooperation zum Thema
„Kooperationsmodelle“, dem sich allerdings die Verbände
der Pflegeberufe nicht anschlossen (s. Deutsches Ärzteblatt
92, Heft 11, 17.03.1995).
Die Teilnehmer der Konferenz haben sich seit 1995 immer wieder intensiv
mit den jeweils geplanten Gesundheitsreformen und den in diesem
Zusammenhang stets neu ins Gespräch gebrachten Varianten zur
Kostendämpfung beschäftigt. Seit 1996 steht das Schwerpunktthema
„Qualitätssicherung“ regelmäßig auf
der Tagesordnung, im Jahr 1998 sogar im Rahmen einer eintägigen
Tagung mit rund 100 Teilnehmern. Projekte mit dem Fokus auf Interprofessionalität
werden zunehmend als wichtig erkannt (s. InterKiK, Seite 412f).
Bemerkenswert ist die erst seit wenigen Jahren einsetzende deutliche
Tendenz zu verstärkter verbandsübergreifender Kooperation,
insbesondere in der Sprach- und Ernährungstherapie durch die
Entwicklung gemeinsamer Konzepte zur Prozess- und Ergebnisqualität.
Eine EDV-gestützte Dokumentation von QS-Projekten erfolgt seit
mehreren Jahren durch die „Arbeitsgemeinschaft zur Qualitätssicherung
in der Medizin“ (AQS), deren Angebot zur Zusammenarbeit von
der Konferenz begrüßt wurde.
Seit dem Jahre 2000 stehen die Sitzungen unter der Leitung des Präsidenten
der Bundesärztekammer, Herrn Professor Hoppe, sowie der Vizepräsidentin
und zugleich Fachberufegremien-Vorsitzenden, Frau Dr. Auerswald.
In der Sitzung am 20.03.2002 wurden die möglichen Themen der
von der Bundesregierung angekündigten „großen“
Gesundheitsreform thematisiert, wie z. B. Eigenverantwortung/Subsidiarität,
Qualitätssicherung und Wettbewerb. Kritisiert wurden die politisch
gewollte Zurückdrängung der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen
und aus medizinischer Sicht die geplanten Disease- Management-Programme
der Krankenkassen. Die Auswirkungen des geplanten Fallpauschalengesetzes
und seine Auswirkungen auf die vor- und nachgehenden Bereiche wurden
ebenfalls diskutiert. Zur geforderten stärkeren Patientenorientierung
wurde von Frau Dr. Auerswald aus Sicht des von Bundesärztekammer
und Kassenärztlicher Bundesvereinigung gegründeten Patientenforums
referiert. Auch in dieser Sitzung wurden wieder mehrere QS/QM-Projekte
vorgestellt, u. a. das IQH-Excellence Modell des Bundesverbandes
selbstständiger Physiotherapeuten. – Die nächste
Sitzung findet am 25. und 26.03.2003 zweitägig zu den Schwerpunktthemen
„Akademisierung der Gesundheitsfachberufe“ und „Qualitätsmanagement“
mit Referenten aus Wissenschaft, Gesundheitsverwaltung und Verbänden
statt. Zur Vorbereitung wurde im Sommer 2002 eine Fragebogenaktion
unter den Verbänden zu Situation und Perspektiven der Berufe
durchgeführt, deren Ergebnisse u. a. dargestellt werden. Als
Gäste sind Vertreter der Bundesministerien für Gesundheit
und Soziale Sicherung, für Bildung und Forschung und für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend eingeladen.
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