Das 9.
Symposium der Mittel und Osteuropäischen Ärztekammern fand vom 7. bis 9. Juni
2002 in Skopje, Republik Mazedonien unter Teilnahme von Vertretern der
Ärztekammern aus Albanien, Österreich, Kroatien, Tschechien, Deutschland,
Polen, Rumänien und Mazedonien sowie zum ersten Mal Bulgarien statt.
Die
Mazedonische Ärztekammer, die am Vorabend des Symposiums ihr 10-jähriges
Bestehen unter Anwesenheit des Staatspräsidenten gefeiert hatte, nutzte das
Symposium, um sich gegenüber der eigenen Regierung öffentlich zu positionieren.
Revalidierung / Rezertifizierung in Mazedonien
Von
der mazedonischen Ärztekammer wurde ein sehr ehrgeiziges Projekt einer
5–7-jährigen Revalidierung der Ärzte vorgestellt. In Mazedonien wird ein
mangelnder Ausbildungsstandard der Ärzte beklagt. Das Bestreben der Ärztekammer
ist es, dieses Defizit durch Maßnahmen der ärztlichen Selbstverwaltung zu
beheben. Insgesamt zeigte man sich von den Zielen der mazedonischen Ärztekammer
beeindruckt, zweifelte jedoch an der Durchführbarkeit. Ein auf Punkten
basierendes Rezertifizierungssystem gibt es schon in Slowenien, Kroatien und
Rumänien, doch die Zielvorgaben des mazedonischen Modells gehen darüber hinaus.
Modelle aus den Mitgliedstaaten der EU, in denen verpflichtende Fortbildungen
implementiert sind, können nicht als Vorbild dienen, da sie vielfach nur auf dem
Papier Gültigkeit haben.
In der
Diskussion wurden die Rezertifizierungspläne kritisch beurteilt. Wichtiger wäre
es, die Ärzte schon vom ersten Moment der Ausbildung an dafür zu
sensibilisieren, dass der Beruf lebenslanges Lernen erfordere. Dr. Kloiber (BÄK)
stellte im Rahmen eines Vortrags zum Thema „Implementierung hoher
professioneller Standards im Gesundheitswesen“ ein Modell vor, bei dem anstelle
einer bestrafenden Rezertifizierung, Anreize und Hilfestellungen gegeben
werden, die es dem Arzt oder der Ärztin ermöglichen, kontinuierlich auf einem
hohem qualitätsorientierten Stand praktizieren zu können.
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